Deutscher Mittelstand massiv von Corona-Krise betroffen

Autor: Thomas Wandler
Datum: 04.05.2020

Analyse der Förderbank KfW

Die deutschen mittelständischen Firmen werden durch die Corona-Krise erheblich belastet. Das zeigen die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW.

Demnach sank bei 58 Prozent der rund 3,8 Millionen deutschen Mittelständler im März der Umsatz wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Im Durchschnitt büßten die betroffenen Unternehmen 53 Prozent der normalerweise im März zu erwartenden Umsätze ein. Damit lässt sich laut der KfW mittels Überschlagsrechnung abschätzen, dass der Gesamtumsatzverlust der mittelständischen Firmen im März ungefähr 75 bis 85 Milliarden Euro beträgt. Das entspricht fast zwei Prozent der in der Regel im Mittelstand erzielten Jahreserlöse.

Mit einem Anteil von 58 Prozent waren kleinere Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten von den Umsatzrückgängen im März etwas häufiger betroffen als die größeren Firmen (52%). Bei einer Betrachtung der einzelnen Wirtschaftszweige zeigt sich, dass am zahlreichsten die Dienstleister Umsatzrückgänge erwähnten.

Bei einem längeren Andauern der wirtschaftlichen Herausforderungen kann es für viele Unternehmen bald existentiell bedrohlich werden. Denn zahlreiche mittelständische Firmen leiden neben Umsatzeinbußen zudem unter einer Belastung ihrer Liquidität. So nannten gegenüber der KfW 44 Prozent der Mittelständler eine Reduktion ihrer Liquiditätsreserven in Folge der Corona-Krise. Bei der Hälfte der befragten Unternehmen genügen die Liquiditätsreserven bis Ende Mai, falls sich die aktuelle Situation nicht verbessert.

Hilfreich ist jedoch, dass sich in den Jahren zwischen 2002 und 2018 die Eigenkapitalquote im deutschen Mittelstand durchschnittlich um 13 Prozentpunkte auf 31 Prozent erhöhte. Denn durch die mit hohen Eigenkapitalquoten verbundenen höheren Bonität ist es für die Firmen einfacher, bei einem Liquiditätsengpass in dieser Krisenzeit an Fremdkapital zu gelangen.

Im Hinblick auf die Zukunft sagte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW in der Pressemitteilung: „Die aktuelle schrittweise Rückführung der Corona-bedingten Eindämmungsmaßnahmen lässt auf eine Entspannung im Mittelstand hoffen.“ Weiter erwähnte sie, dass niedrigere Umsätze und Liquiditätsengpässe die Mittelständler auch in den nächsten Wochen begleiten dürften.

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