Digitaler Wandel erhöht Druck auf Zulieferer

Autor: Sebastian Thelen
Datum: 03.01.2018

Geschäftsmodelle müssen überdacht werden

Durch den Wandel in der Automobilindustrie geraten die Zulieferer mehr und mehr unter Druck. Zukünftig müssen sie sowohl ihr Geschäftsmodell überdenken als auch vermehrt auf Software- statt Hardwarelösungen setzen. Grund dafür sind unter anderem Trends wie E-Mobilität, autonomes Fahren und Carsharing. Für die Studie mit dem Namen „Global Automotive Supplier Study 2018“ wurden insgesamt 650 Unternehmen auf der ganzen Welt befragt.

Laut der Studie soll bis 2025 jedes dritte auf dem europäischen Markt neu zugelassene Auto elektrisch betrieben sein. In China soll das sogar bei 50 Prozent der Autos der Fall sein. Laut Marktanteilsprognosen sollen alternative Mobilitätskonzepte wie Carsharing etwa 10 bis 15 Prozent des gesamten Pkw-Absatzes auf der ganzen Welt darstellen. Hinzu kommen in den nächsten 15 bis 20 Jahren erhebliche Fortschritte beim autonomen Fahren. Als Folge für die Zulieferer bedeutet das: verlangsamtes Wachstum, schnellerer technologischer Fortschritt, Software als Differenzierungsfaktor und erhöhter Druck auf Anbieter standardisierter Komponenten.

«Der Wandel zwingt die Zulieferer, gleichzeitig in alte und neue Technologien zu investieren», betonte Felix Mogge, einer der Schirmherren der Studie. «Das ist für die meisten Zulieferer ein erheblicher finanzieller Kraftakt mit offenem Ausgang. Denn zeitgleich sinken die Margen vieler Produkte.» Neben den neuen Herausforderungen bietet die voranschreitende Digitalisierung den Zulieferern aber auch ganz neue Chancen. Wichtig ist es nun, dass die Unternehmen sich überlegen, wie sie weiter wachsen können und welche Partner ihnen dabei zur Seite stehen könnten und vor allem, welche Segmente komplett gestrichen werden müssen.

Ähnliche Ergebnisse hat auch der „Supplier Industry Outlook 2025“ von Deloitte ergeben. Hier wurden verschiedene Szenarien der Zuliefererindustrie von der Beibehaltung der bisherigen Rollen bis hin zu Allianzen mit IT-Unternehmen durchgerechnet.

Doch eins gilt für alle: Auf lange Sicht wird alles, was mit Verbrennungsmotoren und klassischen Antrieben zu tun hat an Bedeutung verlieren. Das Geschäft mit Sensoren- und Batterietechnik soll hingegen enorm an Zuwachs gewinnen. Eine Strategie die auf die Konsolidierung eines bestehenden Marktes abzielt sei daher durchaus denkbar. Darauf könne dann die Transformation aufgebaut werden.