Industrie 4.0 – Digitalisierung durch Industrie-Roboter
Autor: Markus Rosenzweig
Datum: 05.10.2015
Weltweiter Anstieg des Roboterabsatzes
Der Absatz von Industrierobotern wächst jedes Jahr weltweit um 15 Prozent, so das Ergebnis der Roboter-Weltstatistik 2015. Die International Federation of Robotics (IFR) prognostizierte dieses Wachstum bis zum Jahr 2018, sodass die verkauften Einheiten sich auf rund 400.000 Stück belaufen. 70 Prozent des Absatzvolumens verteilt sich dabei auf die fünf größten Märkte: China, Japan, USA, Südkorea und Deutschland.
Der sprunghafte Anstieg der Automatisierung in China markiert eine einzigartige Entwicklung in der Robotergeschichte. Dort stieg die Zahl der verkauften Industrieroboter um 56 Prozent gegenüber dem Jahr 2013. Die klare Schlussfolgerung daraus besagt, dass China der schnellste wachsende Robotermarkt ist, was entgegen aller Erwartungen der Konjunkturschwäche spricht. Enormes Potential besteht in China in dieser Branche. Die chinesische Wirtschaft verzeichnet eine Roboterdichte von 36 Einheiten pro 10.000 Arbeitnehmer. Zum Vergleich: Südkorea schafft es auf 478 Industrie-Roboter je 10.000 Arbeitnehmer, gefolgt von Japan mit (315 Industrie-Roboter) und Deutschland (292 Industrie-Roboter). Prognosen besagen, dass in Zukunft jeder dritte Industrie-Roboter in China installiert wird.
Weiterhin zeigt die Statistik enorme Potentiale in den USA. Dort sind bis jetzt erst 164 Industrie-Roboter auf 10.000 Arbeitnehmer verzeichnet. Der Automatisierungsgrad nimmt in den USA stetig zu. Ziel ist es, die heimische Industrie zu stärken und gleichzeitig ausgelagerte Produktionen zurückzuholen. In den USA stieg die Zahl der installierten Roboter im Jahr 2014 um 11 Prozent auf rund 26.000 Einheiten, was Rang drei weltweit bedeutet.
Auf der europäischen Ebene ist Deutschland mit großem Abstand vorne. Die Verkaufszahlen stiegen alleine im Jahr 2014 um 10 Prozent auf rund 20.100 Einheiten, der größte bisher registrierte Absatz innerhalb von zwölf Monaten. Das liegt vor allem an der Automobilindustrie und trotz sehr großer Roboterdichte befindet sich Deutschland weiterhin auf Expansionskurs.
Die Investitionen der Automobilindustrie in Industrie-Roboter sind seit 2010 deutlich gestiegen. Das Rekordjahr 2014, indem rund 100.000 neu installierte Roboter verbucht wurden, besagt ein Plus von 43 Prozent. Dabei wurde der Boom durch neue Produktionskapazitäten in aufstrebenden Märkten und durch eine Modernisierungswelle an den etablierten Standorten getragen. 2014 wurde der Großteil der Robotertechnik an Autozulieferer für elektronische Komponenten verkauft wie beispielsweise Batteriehersteller oder Car-IT-Firmen.
Die Elektro- und Elektronikbranche verzeichnete im Jahr 2014 ebenfalls einen neuen Absatzrekord. Dieser stieg um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei spielt die starke Nachfrage für die Industrie-Roboter eine große Rolle. In den Bereichen von Consumer Electronics, Kommunikations-Equipment oder auch Computer- und Medizintechnik ist der Marktanteil der Industrie-Roboter bei insgesamt 21 Prozent.
Besonders die digitale Transformations- und Automatisierungswelle wird bei den Industrie-Robotern bis 2018 weiter voran getrieben. Industrie 4.0-die Digitalisierung der Wertschöpfungskette- steht dabei mit der Mensch-Roboter-Kollaboration vor dem Durchbruch. Die vereinfachte Zusammenarbeit mit Robotern öffnet dabei den Markt für neue Anwendungen. Dies gilt für Unternehmen sämtlicher Branchen. Somit zählt nicht nur die Automobil- und Elektroindustrie, sondern auch die metallverarbeitende Industrie, Kunststoffindustrie sowie die Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie zu den Branchen, welche an der Entwicklung teilnehmen.
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