Einzelhändler planen Investitionen für den digitalen Wandel
Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 28.02.2017
PwC-Studie „Global Retail & Consumer Goods CEO Viewpoint 2017: The Transformation of Retail“
Das Gros der Entscheider der Einzelhandel- und Konsumgüterindustrie in Deutschland plant im Jahr 2017 die Investitionen für den digitalen Wandel aufzustocken. Zu diesem Resultat kommt die Studie „Global Retail & Consumer Goods CEO Viewpoint 2017: The Transformation of Retail“ der PricewaterhouseCoopers AG (PwC), im Auftrag der JDA Software Group Inc. aus Scottsdale, Arizona. PwC interviewte Ende 2016 351 Führungskräfte in den USA, Mexiko, im Vereinigten Königreich, Deutschland, China und in Japan. Die Teilnehmer führen Firmen aus der Einzelhandels- und Konsumgüterindustrie. 69 Prozent der Befragten wollen 2017 vermehrt in digitale Technologien investieren, in Deutschland sogar 73 Prozent. Dadurch soll laut JDA das Einkaufserlebnis der Kunden verbessert werden. Viele Führungskräfte führten jedoch auch an, dass es für sie schwer sei, profitable Omni-Channel-Konzepte zu implementieren.
Unerwarteterweise antworteten 49 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer, dass sie noch keine Digitalstrategie besitzen. Daraus folgt, dass immerhin mehr als die Hälfte der deutschen Einzelhändler schon eine digitale Strategie aufgesetzt haben und damit nach eigenen Aussagen sehr gut zurechtkommen. Sechs Prozent gaben jedoch zu bedenken, dass die Einführung einer digitalen Strategie problematisch oder noch nicht von Bedeutung sei. Betrachtet man die Technologien, in die investiert wird, stehen mobile Anwendungen (45 Prozent), Big Data (63 Prozent) und Social Media (45 Prozent) im Fokus.
Omni-Channel-Konzepte haben nach wie vor eine hohe Bedeutung. Zum einen beabsichtigen 53 Prozent der deutschen Entscheider ihre Investitionen in Omni-Channel-Angebote zu steigern. Denn für 45 Prozent der Teilnehmer haben Online-Shops und klassisches Ladengeschäft keinen wechselseitigen negativen Impact auf den Gewinn. Zum anderen ist die Rentabilität der Auftragsabwicklung die wichtigste Aufgabe. Nur 10 Prozent der deutschen Teilnehmer gaben an, dass sie ihren Kunden ein flüssiges Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg offerieren. Hauptgründe hierfür seien Komplexität und hohe Kosten. 47 Prozent der Einzelhändler aus Deutschland gaben deshalb an, hier noch auf unverbundene Kanäle zu setzen.
In Anbetracht der Ausgaben reduzierten manche Teilnehmer bei der Auftragsabwicklung ihr Angebot. Services wie die taggleiche Auslieferung der Bestellung (global um 10 Prozent auf 33 Prozent gesunken im Vergleich zu 2016) oder die Festlegung individueller Zeitfenster der Lieferung (global um 21 Prozent auf 27 Prozent gesunken) sind rückgängig.
Fast Dreiviertel der internationalen Entscheider antworteten, dass vor allem die Ausgaben für Retouren ihren Gewinn schmählern. Dieser Trend ist auch auf dem einheimischen Markt zu beobachten: 45 Prozent der deutschen Befragten sehen die meisten Schwierigkeiten bei der Auftragsabwicklung. 49 Prozent nannten als Grund für Mehrkosten beim Fulfillment Omni-Channel-Konzepte. Ebenfalls 49 Prozent gaben Entwürfe für ein verbessertes Kundenerlebnis im Ladengeschäft als Kostenverursacher an. Demzufolge interessieren sich Einzelhändler für eine effektivere Abwicklung der Bestellungen.
Führungskräfte müssten derzeit Effektivität und Rentabilität gegenüber der Kundenzufriedenheit abwägen, meint Klaus Wenger, Vizepräsident Central & Eastern Europe bei JDA Software. „Unsere Umfrage zeigt auch: Die Komplexitäten und Kosten der Logistik bleiben eine Herausforderung. Gewinner ist am Ende derjenige, der die Bedürfnisse seiner Kunden am besten versteht“, ergänzt Wenger.
Die komplette Studie finden Sie unter now.jda.com
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