Erzeugerpreise verzeichnen größten Rückgang seit 1949

Autor: Thomas Wandler
Datum: 25.09.2023

Rückgang um 12,6 Prozent

Im August 2023 verzeichneten die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte den größten Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949, mit einer Abnahme um 12,6 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, sei dieser Rückgang größtenteils auf einen Basiseffekt zurückzuführen, welcher sich aus dem hohen Preisniveau im Vorjahr ergibt.

Im August 2023 hingegen stiegen die Erzeugerpreise im Vergleich zum Juli 2023 um 0,3 Prozent. Die Hauptgründe für den Rückgang der Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat waren laut Angaben von Destatis vor allem die sinkenden Preise im Energiesektor sowie bei den Vorleistungsgütern.

Energiepreise sinken

Destatis berichtet weiter, dass die Kosten für Energie im August 2023 gegenüber zum Vorjahresmonat um erhebliche 31,9 Prozent gesunken sind. Dagegen verzeichneten die Energiepreise im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg um 1,6 Prozent.

Die Preisrückgänge für Strom haben den größten Einfluss auf die Veränderungsrate im August 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Energiesektor aufgewiesen. Die Strompreise sanken gegenüber zum Vorjahr um 43,2 Prozent, während sie im Vergleich zum Vormonat um 2,6 Prozent anstiegen.

Bei Erdgas in der Verteilung verzeichneten die Preise über sämtliche Abnehmergruppen hinweg einen Rückgang um 32,4 Prozent im Vergleich zum August 2022. Hingegen kam es bei den Erdgaspreisen gegenüber zum Vormonat zu einem Anstieg um 0,6 Prozent.

Preisentwicklung der Güterklassen

Im August 2023 waren die Preise für Vorleistungsgüter um 4,1 Prozent geringer als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat gingen die Preise um 0,7 Prozent zurück. Laut Destatis sei die Hauptursache für den Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr die Entwicklung der Metallpreise, welche um 10,8 Prozent niedriger waren als im Vorjahresmonat.

Verbrauchsgüter kosteten im August 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr, wobei sie gegenüber zum Vormonat um 0,3 Prozent billiger waren. Innerhalb dieser Kategorie waren Nahrungsmittel besonders teuer, da sie im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent anstiegen.

Bei den Gebrauchsgütern kam es zu einem Preisanstieg um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, vor allem aufgrund der Preisentwicklung bei Möbeln sowie Haushaltsgeräten. Möbel verteuerten sich um 5,5 Prozent und Haushaltsgeräte um 5,7 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Preise für Investitionsgüter im August 2023 um 5,1 Prozent, wobei insbesondere die Preissteigerungen bei Maschinen um 6,4 Prozent sowie bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 4,1 Prozent zu diesem Anstieg beitrugen.