Fünf Erfolgsfaktoren für das 3D-Druckgeschäft

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 24.11.2015

Brain & Company-Studie: „Five questions to shape a winning 3D printing strategy“

Erfolgsfaktoren für das 3D-Druckgeschäft

Erfolgsfaktoren für das 3D-Druckgeschäft

Brain & Company, eine Managementberatung, hat in ihrer Studie „five questions to shape a winning 3D printing strategy“ fünf Erfolgsfaktoren für das 3D-Druckgeschäft identifiziert. Die Studie zeigt außerdem, dass weltweit höhere Umsätze durch den 3D-Druck erreicht werden. Im Jahr 2016 werden sie demnach um knapp 30 Prozent, auf ca. sieben Milliarden US-Dollar steigen. Bis zum Jahr 2018 dann auf bis zu 12,5 Milliarden US-Dollar.

Tatsächlicher Bedarf?

 
Aus der Studie geht hervor, dass Firmen mit großen Ambitionen beim 3D-Druck kleinere Produktionsvolumina haben und die Produkte komplex und die Kundenansprüche hoch sind. Dabei ist der Einsatz von 3D-Druck weitreichend. Ferrari beispielsweise nutzt den Druck um spezielle Modellteile herzustellen. Der Flugzeughersteller Airbus hingegen, nutzt die Technologie in der gesamten Wertschöpfungskette. „Je detaillierter Unternehmen von Anfang an planen, in welchem Umfang sie 3D-Druck einsetzen wollen, desto klarer sind die daraus folgenden strategischen Schritte“, betont Michael Schertler, Partner und Industrieexperte bei Bain & Company.

Idealer Integrationsprozess?

 
Für Industrieunternehmen gibt es drei mögliche Wege den 3D-Druck zu implementieren: In der Konstruktionsphase, in der Produktion oder zur Fertigung von Prototypen. Nutzt man den 3D-Druck in der Konstruktionsphase, führt dies einerseits zunächst zu längeren Entwicklungszeiten, andererseits ermöglicht man einen strukturierten Prozess des „Voneinander-Lernens“. Integriert man die Drucktechnologie in die Fetigung von Prototypen, so erhält man eine gute Ausgangsbasis für die Ausweitung der Produktion auf beispielsweise Endkunden oder für das Produkt-Redesign.

Umsetzungsgeschwindigkeit?

 
Die Implementierung des 3D-Druck kann schnell oder langsamer erfolgen. Die schnellere Implementierung eignet sich für Unternehmen, die konkrete Möglichkeiten für den Einsatz von 3D-Druck erkannt haben. Auch sind hier vorübergehende Partnerschaften mit Anlagenherstellern sinvoll. Eine langsamere Einführung der 3D-Drucktechnologie bietet sich an, wenn das Unternehmen Schritt für Schritt Erfahrungen mit der Technologie sammeln möchte.

Stärke der Integration der 3D-Drucktechnologie?

 
Hier gilt: Je tiefer die Integration der Technologie, desto höher sind Risiken und Initialisierungskosten und desto länger dauert die Implementierung. Unternehmen, welche bereits langjährige Erfahrungen mit dem 3D-Druck gemacht haben, nutzen diese Technologie, um Wettbewerbsvorteile zu erhalten. Zunächst erfordert dieses Vorgehen jedoch hohe Investitionen. In jedem Fall wirkt sich 3D-Druck auf die Lieferkette aus, da diese Technologie Entscheidungen beeinflusst, ob Produkte zugekauft oder selber hergestellt werden. „Deshalb müssen die Folgen für die wichtigsten Lieferanten gut geprüft werden“, sagt Schertler.

Welche Veränderung der Organisationsstruktur?

 
In wie weit sich die Organisationsstruktur verändert, hängt davon ab, an welcher Stelle in der Wertschöpfungskette der 3D-Druck eingesetzt wird und wie tief die Integration erfolgt. Daraus kann unter Umständen eine Vergrößerung oder Verkleinerung einer Abteilung resultieren. Fest steht, dass die 3D-Drucktechnologie Kapazitäten im Betrieb der Produktionsanlange, des Rohstoffmanagements und in der Nachbereitung freisetzt.