IBM und Dubai arbeiten gemeinsam an Blockchain-Projekt
Autor: Ralf Windmüller
Datum: 10.02.2017
Verbesserte Nachverfolgung von Import- und Exportwarenströmen in Dubai
Zusammen mit verschiedenen Regierungsbehörden in Dubai und internationalen Unternehmen arbeitet IBM an einem Blockchain-Projekt das die Im- und Export-Handelsprozesse effizienter machen soll.
Insgesamt sind acht Unternehmen an dem Projekt zur Verbesserung der Nachverfolgung von Import- und Export-Warenströmen in Dubai beteiligt. Neben IBM nehmen die Zoll- und Handelseinrichtung Dubai Customs und Dubai Trade, die Bank Emirates NBD, der Mobilfunk- und Technologie-Provider du, der Logistiker Aramex und die Bank Santander an dem Projekt teil.
Damit die Blockchain-Technologie möglichst schnell für Finanz- und Logistiklösungen einsetzbar wird, arbeitet IBM eng mit DUTECH, dem IT-Dienstleister von Dubai Trade und Dubai Customs zusammen. Dabei sollen vor allem die Import- und Re-Export-Prozesse verbessert werden. Zudem, sollen Informationen zum Lieferstatus und Güter Zustand in Echtzeit an die Stakeholder, die an einer Lieferkette beteiligt sind, gesendet werden.
IBM verdeutlicht den Prozess anhand des Beispiels einer Frischobst-Lieferung: Über den Seeweg gelangen die Früchte von Indien nach Dubai. Dort werden sie zu Säften verarbeitet und anschließend mit dem Flugzeug nach Spanien überführt. Durch das Blockchain Tracking System sollen alle Supply Chain Beteiligten jederzeit die Möglichkeit haben den aktuellen Status der Ware einsehen zu können.
Lieferpapiere sollen durch Smart Contracts ersetzt werden, wodurch viel Zeit und Aufwand gespart werden kann. IBMs „Watson IoT“ wird alle für die Fracht notwendigen Sensordaten erfassen. Durch diese Lösung sollen alle Beteiligten in den Prozess mit einbezogen werden. Es beginnt mit der Auftragserteilung und zieht sich durch bis hin zum Kunden und dem Zahlungsvorgang.
Vor etwa einem Jahr verkündete Dubai, ein „Blockchain-Hub“ werden zu wollen und alle Handelstransaktionen die zu der „Dubai Blockchain Strategy“ gehören, mit der Blockchain Technologie zu bearbeiten. Zu diesem Zweck rief die „Duabi Museum of the Future Foundation“ zum „Global Blockchain Council“ auf.
„IBM glaubt, dass die Blockchain für Transaktionen tut, was das Internet für Informationen getan hat“, erklärt Amr Refaat, General Manager bei IBM für den Großraum Naher Osten und Pakistan. „Unsere Zusammenarbeit mit führenden Organisationen in Dubai über verschiedene Sektoren in Handel, Finanzen und Logistik hinweg wird zeigen, wie die Blockchain-Technologie die Art und Weise revolutionieren wird, wie Unternehmen untereinander sowie mit Kunden und Lieferanten interagieren werden.“
Die Blockchain-Technologie ermöglicht Transaktionen im weltweiten Web, die sowohl sicher als auch direkt sind, wie zum Beispiel Transportpapiere, Verträge, Testamente oder Beglaubigungen. Während die Angebote im Zahlungsverkehr heute meist kostenpflichtig sind, könnte dank der Blockchain eine nachvollziehbare netzbasierte Verbindung entstehen, ohne dass ein Third-Party-Player benötigt wird.
Die Blockchain wird auch als „Digitales Handbuch“ bezeichnet und kann von keinem Angreifer wirklich kontrolliert werden, wodurch eine Manipulation oder ein Hacken unmöglich ist. Mitglieder des Netzwerkes können an den auf der Blockchain basierenden Lösungen teilhaben und deren Regeln folgen.
Die weltweite Bedeutung der Blockchain ist momentan noch nicht klar. Ein oft genanntes Beispiel ist eine Versicherung, die mit Autofahrern tarifliche Regeln abschließt. Dabei wird die Fahrweise der Autofahrer per Blockchain analysiert. Ändert sich der Fahrstil eines Autofahrers, so ändern sich auch seine Beiträge. So werden vorsichtige vorrausschauende Fahrer belohnt und riskante Fahrweisen mit höheren Beiträgen bestraft. Smart Contracts, wie im Beispiel, benötigen keine Aufseher und sind daher in vielen Branchen bereits heute vorstellbar.
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