LIGNA Conference zur Digitalisierung der Möbelindustrie

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 10.05.2016

Experten der Branche berichten über Erfahrungen

Vergangene Woche fand die erste LIGNA Conference auf dem Messegelände in Hannover statt. Mit 140 Teilnehmern aus zehn Ländern war die Konferenz bereits Wochen zuvor ausverkauft. Zwei tagelang erhielten die Besucher Einblicke in die moderne Welt der Holzbe- und –verarbeitung und konnten dabei zahlreichen Beiträgen über gesammelte Erfahrungen in der Branche zur Digitalisierung, der Umsetzung in jeweiligen Produktionsprozessen und den Auswirkungen auf die Schnittstellen in Entwicklung, Fertigung und Vertrieb zuhören und sich austauschen. Besonderer Höhepunkt der Konferenz war die Podiumsdiskussion, welche die Bedeutung von Industrie 4.0 für die Branche beinhaltete.

Bereits am ersten Tag referierten zahlreichen Experten aus den verschiedensten Bereichen und angegliederten Branchen der Holzbe- und -verarbeitung. Unteranderem beleuchtete Timothy Kaufmann, Business Development Internet of Things der SAP Deutschland SE & Co. KG, die Chancen von Industrie 4.0. Ebenso zeigte Per Berggren, Manager Industrial Strategies von IKEA, auf, wie Industrie 4.0 einen besseren Alltag für den Menschen schaffen kann.

Der zweite Tag stand hingegen ganz im Zeichen von Best-Practice-Beispielen. Besonders der Vortrag von Olaf Katzer, Leiter Berufsfamilienentwicklung international bei der Volkswagen AG, dessen Vortrag über die richtige Qualifikation von Fachkräften im Umfeld von Industrie 4.0 hinterleuchtete, fand besonders viel Aufmerksamkeit. Denn trotz aller möglichen Verbesserungen und Effizienzgewinnung steht der Mensch weiterhin im Vordergrund und darauf müsse sich gezielt hingearbeitet werden. Weiterhin zeigt die Konferenz auf, Industrie 4.0 sei nicht nur für große Betriebe von enormer Bedeutung. Spezialisierung und Fokussierung kleinerer Firmen sei dabei notwendig, vor allem aber sei es für eine effiziente und rentable Produktion unumgänglich, dass sich Netzwerke bilden. Die anschließende Podiumsdiskussion informierte die Teilnehmer, welche Möglichkeiten sich durch die Industrie 4.0 für die Branche ergeben und welche Konzepte bislang umgesetzt wurden. Schlussendlich lautete das Fazit dieser Diskussion: „Industrie 4.0 ist keine Revolution – es ist eine Evolution, die in der Möbelindustrie bereits begonnen hat.“

„Die Premiere der LIGNA Conference mit spannenden Themen rund um die vernetzte Holzverarbeitung war vom Start weg ein Erfolg. Ein Blick in die interessierten und hochkonzentrierten Gesichter der rund 140 Teilnehmer zeigte, dass vernetzte Fertigung auf dem Weg zu Industrie 4.0 aktuell alle Branchen inspiriert und fordert. Für die Möbelfabriken und das Holzhandwerk liegen hier riesige Chancen und jeder ist dazu angehalten, den Prozess im eigenen Unternehmen zu gestalten“, resümiert Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG.

„Meine Erwartungen an die LIGNA Conference waren aufgrund des Programms und der Redner hoch. Für mich ist das Wichtigste, daraus mitzunehmen, dass in unseren Unternehmen nicht zuletzt lediglich die Technik und die Organisation angepasst werden müssen, sondern dass dieses vielmehr ein gleichmäßiges Zusammenspiel aller Unternehmensbereiche betrifft. Industrie 4.0 ist nicht nur vernetzte Fertigung, sondern bezieht Kunden und die komplette Lieferkette zusätzlich mit ein. Für mich war diese Konferenz äußerst hilfreich und hat meine Erwartung mehr als übertroffen“, sagt Frank Heuer, Purchasing Manager des Badmöbelherstellers W. Schildmeyer GmbH & Co. KG.