LNG-LKW als Meilenstein für Klima- und Umweltschutz

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 26.09.2016

Pilotprojekt mit Meyer Logistik und IVECO auf der IAA präsentiert

Liquified Natural Gas (LNG), auf Deutsch Flüssigerdgas, soll künftig den emissionsärmeren Schwerlastverkehr fördern. Auf der 66. Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) für Nutzfahrzeuge in Hannover übergab der Hersteller IVECO nun einen von insgesamt 20 LNG nutzenden LKW vom Typ IVECO Stralis NP an die Berliner Firma Meyer Logistik. Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), begleitete die Übergabe. Die LKW sollen in Zukunft in den Bereichen Frischelogistik und Lebensmitteldistribution im Raum Berlin genutzt werden. Dabei verzeichnen sie eine Leistung von 400 PS mit gleichzeitiger Reichweite von bis zu 1.500 Kilometern. Zusätzlich entstehen eine enorme Lärmreduzierung sowie ein verringerter Ausstoß von Schadstoffemissionen. Das BMVI fördert das Pilotprojekt mit 360.000 Euro. Die Durchführung ist unter anderem der LNG-Taskforce zu verdanken, welche sich aktiv für die Implementierung von LNG-LKW einsetzt. Gegründet wurde die Initiative von der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Brancheninitiative Zukunft ERDGAS.

„Wir freuen uns, dass die Firma Meyer Logistik als erstes Transportunternehmen in Deutschland LNG-Fahrzeuge für die Belieferung der Kunden einsetzt. Das ist ein großer Schritt nach vorn, denn gerade im Schwerlastverkehr ist der Anteil an alternativen Kraftstoffen noch verschwindend gering. Die Unterstützung durch das BMVI zeigt, dass auch die Bundesregierung hinter dieser Zukunftstechnologie steht. Weitere Fortschritte werden hoffentlich bald folgen. Das Pilotprojekt soll Unternehmen zur Nachahmung motivieren. Die LNG-Taskforce wird den Praxisbetrieb durch die Forschungsinstitute des DVGW begleiten und genaue Daten zu den Umwelt- und Klimavorteilen der Fahrzeuge sammeln“, so dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp.

„Nach wie vor werden in Ballungsräumen die Grenzwerte für Luftschadstoffe wie Stickoxid und Feinstaub vielfach überschritten, unter der hohen Lärmbelastung leiden insbesondere die Städte. Gerade bei der Anlieferung von Waren in den urbanen Zentren tragen gasbetriebene Lkw zu geringeren Lärmemissionen bei. Bei einer Reduzierung der Geräuschemissionen um nur fünf Dezibel wird die Lautstärke eines Lkw vom menschlichen Gehör nur noch als ein Drittel so laut empfunden. Eine schnelle und spürbare Reduzierung der Luftschadstoff- und Lärmemissionen ist daher unerlässlich. Hierzu kann der Einsatz von LNG als Kraftstoff in schweren Lkw und bei Bussen maßgeblich beitragen“, sagte der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke.