Ostausschuss erwartet Handelsanstieg
Autor: Dimitri Lagun
Datum: 19.05.2017
Zweistelliges Wachstum zwischen Russland und Deutschland
Trotz Sanktionen erholt sich das Riesenreich Russland langsam von der Wirtschaftskrise. Der Ostausschuss vermittelt zwischen den Interessen der deutschen Wirtschaft im Geschäft mit den Ländern Osteuropas und Zentralasiens und gab nun eine Prognose bekannt.
Nachdem der Handel zwischen Deutschland und Russland seit vier Jahren zurückgegangen ist, wird nun nach Aussage des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft 2017 ein zweistelliges Wachstum erwartet. „10 Prozent und mehr halte ich für nachhaltig möglich“, so der Vorsitzende Wolfgang Büchele der Deutschen Presse-Agentur in Moskau. Dabei sei aber die Stabilität des Ölpreises und des Rubelkurses vorausgesetzt.
Nachdem der bilaterale Handel im Jahr 2012 einen Höchststand von 80,6 Milliarden Euro erreichte, sank er 2016 auf 48 Milliarden Euro. Grund dafür sind fehlende Reformen in Russland, der niedrige Ölpreis und die Sanktionen zwischen der EU und Moskau seit der Ukraine-Krise 2014.
Laut Büchele sei der Brennpunkt der russischen Wirtschaftskrise überwunden. Das Statistische Bundesamt gab einen sprunghaften Anstieg des deutsch-russischen Handels in den ersten zwei Monaten von 2017 um 37,3 Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum bekannt. Das bedeutet einen Anstieg von 9,5 Milliarden Euro.
Büchele erläutert: „In diesem Winter hat aufgrund der Witterungsbedingungen der deutsche Gasimport substanziell zugelegt.“ Hinzu kommt, dass Russland mit dem steigenden Rubel mehr Kaufkraft besitzt, um in Deutschland einzukaufen.
Bei einem Treffen mit Vizeregierungschef Igor Schuwalow und Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin thematisierte Büchele die Investitionsbedingungen für deutsche Firmen in Russland. Laut Büchele werden die fortdauernden Sanktionen außer Acht gelassen: „Das ist ein Thema, womit alle Seiten gelernt haben zu leben.“ Vor der Wahl in Deutschland sei keine Änderung der Sanktionspolitik zu erwarten.
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