Portugal, ein Land im Aufschwung
Autor: Duran Sarikaya
Datm: 07.09.2015
Mit einem Mindestlohn von 589 Euro pro Monat und der Aussicht auf stabile Löhne, ist Portugal für viele Unternehmen das ideale Land zum produzieren. In den letzten drei Jahren hat sich Portugal, dank vielzähliger Strukturreformen, zu einem Land entwickelt, dass es für viele Unternehmen attraktiv macht seine Waren zu produzieren und exportieren. Vor allem die portugiesische Wirtschaft profitiert davon. Auch die Arbeitslosigkeit in 2013 von 18% konnte auf 13% gesenkt werden.
Laut dem Global Competitiveness Index (GCI) 2014/15 kam es zu einer enormen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Dies liegt u.a. an den umfangreich durchgeführten Reformen, wie eine Verkürzung der Sonderurlaubs- und Feiertagsregelung, einem Stundenkontosystem und neuen Entlassungsmöglichkeiten. Ziel ist es das Land attraktiver zu gestalten. Eine weitere Maßnahme im Jahr 2015 ist die Senkung der Körperschaftssteuer auf 21%. Hierdurch soll das Unternehmensumfeld weiter verbessert werden und ausländische Direktinvestitionen gewonnen werden. Mit Hilfe von neuen EU-Fördermitteln in Höhe von 2,2 Mrd. Euro sollen Forschung und Innovation sowie technologische Entwicklungen gestärkt werden.
Deutschland ist ein bedeutender Handelspartner Portugals. Zu den wichtigsten Sektoren deutscher Unternehmen zählen die Automobilindustrie und der Maschinenbausektor. Toyota, Bosch oder VW haben sich hier angesiedelt. VW beispielsweise erzielte 2014 einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro. Dabei beträgt der lokal erbrachte Anteil an der Gesamtwertschöpfung rund 62%. Das deutsche Unternehmen Bosch, welches seit 1911 in Portugal produziert, investiert in Forschung und Entwicklung rund 5 Mrd. Euro pro Jahr. Durch den Handel mit Deutschland konnten im vergangenen Jahr Waren im Wert von 7,5 Mrd. Euro nach Deutschland exportieren werden.
Auch der Handel mit China, Russland oder Indien kurbelt die Exportwirtschaft an, da Portugal über eine Vielzahl von Schwerpunktclustern, wie Flugzeug-, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Chemie und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) verfügt. Neben dem portugiesischen Naturkorken in Weinflaschen zählen zu den bedeutsamsten Exportprodukten elektrische Ausrüstungen, Anlagen und Maschinen.