Schlechtere Auftragslage in der deutschen Industrie

Autor: Thomas Wandler
Datum: 13.01.2020

Möglicherweise längere Schwächephase

Die deutschen Industrieunternehmen mussten im November einen schlechteren Auftragseingang verbuchen. Das Statistische Bundesamt teilte letzte Woche mit, dass die Zahl der neuen Aufträge im Vergleich zum Oktober um 1,3 Prozent gesunken sei. Hauptursache dafür sind fehlende Großaufträge aus dem Ausland.

Die Analysten hatten ursprünglich eine leichte Erhöhung der Auftragseingänge erwartet und wurden nun überrascht.

Im September und Oktober gab es jeweils im Monatsvergleich Steigerungen der Auftragszahlen. Die Lage der Industrie ist offenbar noch nicht als dramatisch zu beurteilen. So sagte der für Deutschland zuständige Chefvolkswirt der ING Bank, Carsten Brzeski: „Ein Tiefpunkt des Industrieeinbruchs ist alles andere als nahe“.

Die Auftragseingänge der Industrie sind im November jedoch nicht nur im Monats-, sondern auch im Jahresvergleich gesunken, und zwar um 6,5 Prozent.

Schwächere Auslandsmärkte

Positiv ist zu erwähnen, dass die Zahl der inländischen Aufträge im November um 1,6 Prozent im Vergleich zum Oktober gestiegen ist.

Dagegen verringerten sich die Auftragseingänge aus dem Ausland in diesem Zeitraum um 3,1 Prozent. Allein die Aufträge aus der Eurozone reduzierten sich um 3,3 Prozent.

Aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage in der Welt kann die Schwächephase möglicherweise noch andauern.