Strom- und Gasentlastung für KMU
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 10.11.2022
Soforthilfen für Strom- und Gasverbraucher
Wie der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) mitteilt, habe sich die Bundesregierung für Maßnahmen entschieden, um die Verbraucher von Gas, Strom sowie Fernwärme zu unterstützen. Durch die Soforthilfen sollen Privathaushalte und Unternehmen weniger von den steigenden Energiekosten belastet werden.
Gaspreisbremse
Kleinere Unternehmen, die jährlich weniger als 1.500 Megawattstunden Gas verbrauchen, sollen eine Gasmenge von 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs für zwölf Cent pro Kilowattstunde bekommen. Diese Gaspreisbreme soll ab März in Kraft treten.
Dagegen erhalten Unternehmen mit einem höheren jährlichen Gasverbrauch als 1.500 Megawattstunden eine Gasmenge von 70 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs für sieben Cent pro Kilowattstunde. Für diese Unternehmen gelte die Gaspreisbremse schon ab Januar. Deshalb empfangen sie laut dem DMB keine Einmalzahlung im Dezember.
Aufgrund der längeren Wartezeit bis zur Gaspreisbremse erhalten kleinere Unternehmen im Dezember die Einmalzahlung. Wie der DMB berichtet, setze sich die Höhe der Einmalzahlung aus einem Zwölftel des im September geschätzten Jahresverbrauchs multipliziert mit dem persönlichen Arbeitspreis für Gas vom ersten Dezember zusammen.
Strompreisbremse
Zudem soll eine Strompreisbremse eingeführt werden. Kleinere Unternehmen sollen eine Strommenge in Höhe von 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs für 40 Cent pro Kilowattstunde erlangen.
Dagegen empfangen industrielle Stromverbraucher eine Strommenge von 70 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs zu einem Preis von 13 Cent pro Kilowattstunde.
Für die Finanzierung der Entlastungen habe die Bundesregierung im Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) 200 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Des Weiteren soll ein Teil der Strompreisbremse durch die Ausschöpfung sogenannter Zufallsgewinne bei Stromproduzenten finanziert werden.
Hohe Gas- und Ölpreise senken die deutsche Wirtschaftsleistung
Die erhöhten Gas- und Ölpreise belasten die deutsche Volkswirtschaft schwer. Nach Einschätzungen des Ifo-Instituts belaufen sich die Realeinkommensverluste dieses Jahres auf rund 64 Milliardeneuro. Dies entspreche 1,8 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Timo Wollmershäuser, der Leiter der Ifo Konjunkturprognosen, geht davon aus, dass im kommenden Jahr weitere neun Milliarden oder 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung hinzukommen.
Kommentarbereich geschlossen.