Studie: Osteuropa holt bei internationaler Wettbewerbsfähigkeit auf
Autor: Marc Kloepfel
Datum: 01.06.2016
Deutschland rutscht aus der Top-Ten
Das schweizerische IMD World Competitiveness Center aus Lausanne stellt in einer neuen Untersuchung die Ergebnisse der Entwicklung der Volkswirtschaften vor. Das jährliche Ranking wird allgemein als führendes Instrument zur regelmäßigen Einordnung für die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern angesehen und zeigt auf, Vorjahressieger USA besetzt zum Vorjahr nur den dritten Platz und wurde von Hongkong und der Schweiz von der Spitze verdrängt. Deutschland rutscht dahingegen in der Umfrage sogar aus der Top-Ten der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt heraus und findet sich im internationalen Vergleich auf dem zwölften Platz wieder.
Zudem verdeutlicht das Ergebnis, dass vor allem osteuropäische Länder in diesem Jahr in Sachen Wettbewerbsfähigkeit stark aufholen und sich zunehmend zu Konkurrenten für Deutschland und andere etablierte Wirtschaftsmächte entwickeln. Arturo Bris, Professor und Leiter des IMD World Competitiveness Center erklärt: “Die Leistung der osteuropäischen Volkswirtschaften ist sehr beeindruckend und höchst erfreulich.“ Im Vergleich zum Vorjahr haben sich vor allem die Volkswirtschaften von Lettland (Rang 37), der Slowakischen Republik (Rang 40) und Slowenien (Rang 43) im internationalen Vergleich diesbezüglich am weitesten verbessert. Alle drei Länder verbesserten sich um sechs Plätze nach oben. Lediglich Irland und die Niederlande schafften einen noch größeren Sprung zum Vorjahr. „Der wichtigste Treiber der europaweit verbesserten Leistungen ist ein effizient arbeitender öffentlicher Sektor, der sich nach der Finanzkrise nun nachhaltig erholt“, erklärt Bris.
Die Tschechische Republik belegt im aktuellen Ranking der internationalen Wettbewerbsfähigkeit mit Platz 27 die beste Platzierung aller osteuropäischen Länder und wird gefolgt von Litauen (Platz 30), Estland (Platz 31) und Polen (Platz 33). Im Vergleich dazu rangieren bereits etablierte Länder wie Frankreich auf Position 32, Spanien auf dem 34. Platz und Italien beispielsweise auf Platz 35. Ungarn (Rang 46) und Bulgarien (Rang 50) konnten ihre Position gegenüber dem Vorjahr ebenfalls verbessern und gehören zu den Top-50.
„Alle Länder, die in den Top 20 geführt werden, legen ihren Fokus auf unternehmensfreundliche rechtliche Rahmenbedingungen, auf materielle und immaterielle Infrastruktur und Institutionen, in denen Teilhabe und Mitbestimmung wichtig sind. Volkswirtschaften in Osteuropa identifizieren diese Eigenschaften vermehrt als wesentliche Erfolgsfaktoren. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass osteuropäische Volkswirtschaften bald auch in den TOP 20 sind“, resümiert Bris.
Weitere Informationen können sie aus der grafischen Abbildung hier entnehmen:
http://www.imd.org/uupload/imd.website/wcc/scoreboard.pdf
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