Türkei: Inflationsrate steigt auf 36%
Autor: Marcus Schilling
Datum: 05.01.2022
Leitzins wird im Dezember auf 14% gesenkt
Die türkische Inflationsrate stieg im Dezember 2021 auf 36 Prozent an. Somit wurde der höchste Stand seit ca. 20 Jahren erreicht. Im Vormonat betrug die Inflation noch 21,31 Prozent. Wenn der Zeitraum ab den Sommermonaten betrachtet wird, ist eine Verdopplung der Steigerungsraten für Lebenserhaltungskosten zu erkennen.
Produzenten fordern höhere Preise
Im Anstieg ist ebenfalls eine drastische Inflation der Erzeugerpreise vorhanden. Diese stiegen im Dezember verglichen zum Vormonat um 79,89 Prozent. Produzenten fordern höhere Preise für ihre Güter, die teilweise Auswirkungen auf die Verbraucherpreise haben. Ein Grund der höheren Preise ist der rasante Kursverfall der Landeswährung. Seit ein paar Monaten werden dadurch Einfuhren von Gütern und Vorprodukten verteuert.
Wegen der Geldpolitik der türkischen Zentralbank ist der Wert der Lira gesunken. Die Zentralbank musste den Leitzins unter dem Druck des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan trotz hoher Inflation weiter senken. Im Dezember wurde der Leitzins von 15 auf 14 Prozent gesenkt.
Lebenserhaltungskosten steigen um 13,6 Prozent
Präsident Erdogan zieht eine lockere Geldpolitik den hohen Zinsen vor, damit günstige Kredite und Investitionsreize gegeben sind. Jedoch verschärft sich die wirtschaftliche Situation weiterhin. Zwischen November und Dezember erhöhten sich die Lebenserhaltungskosten in der Türkei um ca. 13,6 Prozent.
Kommentarbereich geschlossen.