Zweitbestes Resultat aller Zeiten für Logistikmarkt

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 04.11.2015

Flächenumsatz von 4,62 Mio. m² in den ersten drei Quartalen umgesetzt

Eine Analyse von BNP Paribas Real Estate ergab, dass ein Flächenumsatz von 4,62 Mio. m² in den ersten drei Quartalen umgesetzt wurde. Damit haben die deutschen Logistik- und Lagerflächenmärkte das zweitbeste Ergebnis erreicht, welches bislang registriert wurde.

Der Vorjahreswert wurde um 21 % übertroffen, während das Gesamtresultat um fast 28 % über dem langjährigen Durchschnitt der ersten neun Monate lag. Eine positive Entwicklung, welche sich in der Zeitspanne Juli bis September schnell beschleunigt hat, ist sehr bemerkenswert, wenn man sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld anschaut.

Der hohe Anteil an Neubauflächen zum Halbjahr hat sich zum Ende des dritten Quartals leicht erhöht. Rund Zwei Drittel fallen auf dieses Marktsegment ab. Grund dafür sind geringe Angebote an modernen und großflächigen Bestandsflächen. Somit sind viele Nutzer darauf angewiesen, ihre Flächen maßgerecht errichten zu lassen. Weiterhin ist auch der Eigennutzeranteil (39 %) schuld daran, dass Neubauflächen den Markt beherrschen.

Logistikmarkt

Logistikmarkt

Starke Nachfrage in den Branchengruppen

 
Der Flächenumsatz hat sich nicht überproportional auf einzelne Branchen erstreckt, sondern die wichtigsten drei Branchen des Logistikmarktes mit einbezogen. Produktionsunternehmen haben einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum beigetragen (36 %). Ausschlaggebend dafür zeigte sich der Automotive-Sektor, was besonders an BMW lag, denn dort wurde der Umsatz durch drei Großprojekte um 10 % generiert. Weiterhin sind mit rund 30 % die Logistikdienstleister und Handelsunternehmen ebenfalls stark am Wachstum beteiligt. Eine intensive Nachfrage resultiert im Bereich des Online-Handels, womit durch Einzelverträge rund 100.000 m² erfasst worden sind. Ebenso ist auch der Lebensmittelhandel weit vorne. Dort werden mit neuen Zentral- und Distributionslagern eigene Lager- und Lieferstrukturen optimiert. Ein weiterer Faktor ist, dass in seltenen Fällen zwar die Logistikdienstleister Flächen über 100.000 m² belegen, diese jedoch zum regen Marktgeschehen beitragen. Dabei wurden in den ersten neun Monaten diesen Jahres zehn Verträge zwischen 25.000 und 50.000 m² geschlossen.

Umsatzrekord nicht in den Ballungsgebieten

 
Außerhalb der großen deutschen Ballungsgebiete war der Einfluss auf den Flächenumsatz besonders groß. In den ersten drei Quartalen wurden hier knapp 2,77 Mio. m² umgesetzt, was in den letzten acht Jahren einen Rekordumsatz erbrachte. Zu den gewinntreibenden Faktoren zählen die Städte Kassel, Bad Hersfeld und Eisenach. Dort wurde ein Ergebnis von 55.000 m² verzeichnet. Auch der Standort Karlsruhe hat durch ein neues Logistikzentrum der Bremer Firma Compass Logistics International rund 35.000 m² bereitgestellt. Umsatzverluste hingegen nahmen die Regionen Münster/Osnabrück oder aber auch Hannover/Braunschweig entgegen.

Standortvorteile legen um 13 % zu – Spitzenmieten leicht gestiegen

 
In den ersten drei Quartalen wurden knapp 1,86 Mio. m² Logistikflächen umgesetzt. Dies beobachtete die BNP Paribas Real Estate in den sieben bedeutenden Logistikmärkten Berlin, Frankfurt, Köln, München, Leipzig, Düsseldorf und Hamburg. Alle Standorte haben im Vergleich zum Vorjahresergebnis um gut 13 % zugelegt. An der Spitze ist Hamburg mit 467.000 m², was einen Zuwachs von 53 % bedeutet. Leichte Einbußen hingegen musste München mit 175.000 m² hinnehmen (-5 %). Signifikant geringere Umsätze sind in Köln zu verzeichnen. Ein Rückgang um 45 % gegenüber dem Vorjahr stellt diesen Standort als eines der schwächeren Ergebnisse dar. Weiterhin wurden auch die Spitzenmieten in den letzten zwölf Monaten leicht angezogen. Hier liegt München mit 6,60€/m² weit vorne. Leipzig hingegen weist mit 4,35€/m² die günstigste Miete auf.

Fazit

 
Auch in den nächsten Quartalen wird sich die Nachfrage weiterhin stützen. Eine stabile Gesamtwirtschaft sowie eine Tendenz zur Optimierung von Lieferbeziehungen und Produktionsabläufen spricht dafür, dass zum zweiten Mal hintereinander die 5 Mio. m² – Schwelle überschritten werden kann.