Barilla: Pasta-Transport nach Deutschland auf der Schiene

Autor: Marcus Schilling
Datum: 29.10.2020

Würdigung beim Deutschen Logistik-Preis

In der vergangenen Woche kam Barilla mit seinem Projekt „Von der Straße auf die Schiene: Nachhaltigkeit als ganzheitliches Konzept“ unter die Finalisten des Deutschen Logistik-Preises.

Der Hersteller von Pasta und Soßen unterhält seit März 2020 eine Zugverbindung zwischen Norditalien und Deutschland. Diese besteht zwischen Fontevivo und Ulm. Dreimal pro Woche transportiert Barilla auf dieser Strecke knapp eine Million Packungen Pasta. Das entspricht 490 Tonnen der Teigwaren. Dazu kommt noch eine große Menge Soßen und Pesto.

Belieferung des Lagers in Langenau

Jeder der eingesetzten Züge besteht aus 16 Waggons mit insgesamt 32 Containern. Damit liefert der in Parma ansässige Hersteller pro Zug durchschnittlich 600 Tonnen Lebensmittel nach Deutschland. Dort gelangt die Ware von Ulm in das nur wenige Kilometer entfernte Lager in Langenau.

Dieses Projekt wurde im März 2020 gestartet. Am Anfang verkehrten zwei Züge pro Woche zwischen Italien und Deutschland. Ende Juni wurde diese Zahl auf drei Züge erhöht. Eventuell wird es in Zukunft sogar vier Züge pro Woche geben.

Auch in Italien selbst nutzt Barilla die Schiene zur Beförderung von Waren. Nach eigenen Angaben führt die Unternehmensgruppe dort seit vielen Jahren Projekte zum Transport des Rohstoffs Weizen durch. Als Beispiel nennt Barilla in seiner Pressemitteilung einen Weizenzug von Ravenna nach Parma, der 2015 erstmals eingesetzt wurde. Mit ihm wird Hartweizen direkt in das Barilla-Werk in Pedrignano transportiert.

Verringerung der CO2-Emissionen

Über mögliche Einsparungen durch die Zugverbindung nach Deutschland schreibt der Pasta-Hersteller: „Barilla konnte so eine erhebliche Optimierung hinsichtlich der Umweltbelastungen sowie der organisatorischen Effizienz erzielen.“

Wie das Unternehmen erklärt wird der CO2-Ausstoß im Vergleich zum Straßentransport um durchschnittlich 70 Prozent pro Jahr verringert. Das entspreche einer Reduzierung von 6.000 Tonnen CO2 und spare rund 5.000 Lastwagen (-75 Prozent) auf der Straße ein. Gleichzeitig spricht Barilla von einem verbesserten Lieferfluss mit einer Pünktlichkeit von 99 Prozent. Dadurch werde auch die organisatorische Effizienz erhöht.

Nach Aussage von Bastian Diegel, Customer Service & Demand Planning & Sustainability Manager Barilla Deutschland, sei die Barilla-Gruppe seit vielen Jahren führend in der ökologischen Nachhaltigkeit. Diese umfasse die gesamte Lieferkette, einschließlich der Logistik.