Deutsche Unternehmen bestätigen erneut Digitalisierungstrend
Autor: Sebastian Thelen
Datum: 12.09.2016
Industrie 4.0 Index von Staufen steigt das zweite Jahr in Folge
Auch in diesem Jahr ist der Deutsche Industrie 4.0 Index weiter angestiegen. Gemessen auf einer Skala von 0 bis 100 lag er 2014 noch bei 16 und stieg im vergangenen Jahr auf 30. Nun hat er sich bereits weiter auf 35 hochgeschraubt. In Worten bedeutet dies, dass mittlerweile vier von zehn Unternehmen über eigene Erfahrungen in Sachen Smart Factory verfügen. Im Zuge der Erhebung befragte die Unternehmensberatung Staufen 277 Industrieunternehmen in Deutschland.
„Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass sich das Tempo der digitalen Transformation im vergangenen Jahr spürbar verlangsamt hat. Dabei handelt es sich vielmehr um eine Normalisierung der Entwicklung“, erklärt Thomas Rohrbach, Senior Partner der Staufen AG, die aktuellen Zahlen. „Immer mehr Firmen erkennen nämlich, dass es bei Industrie 4.0 nicht darum geht, über Nacht eine komplette smarte Fabrik aus dem Boden zu stampfen, sondern das Thema geplant anzugehen.“
Die positive Entwicklung des Digitalisierungsbewusstseins deutscher Firmen zeigt auch die Anzahl der operativen Smart Factory-Anwender. Diese hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt und 7 Prozent erreicht. Bereits ein Drittel der befragten Unternehmen befindet sich inmitten der Umsetzung operativer Einzelprojekte und 40 Prozent befassen sich mit Planung sowie Potenzialanalyse.
„Den Unternehmen wird bewusst, dass Industrie 4.0 vor allem ein Denkansatz ist, der alle Entwicklungsstufen eines Produkts oder einer Dienstleistung erfassen muss“, so Lean-Management-Experte Rohrbach „Die Vernetzung der F&E-Aktivitäten mit allen Unternehmensbereichen sowie externen Partnern bei einer gleichzeitigen Verbesserung der Prozesse ist hier genau der richtige Weg, um Entwicklungszeiten zu verkürzen und Kosten zu reduzieren.“ Die angesprochenen F&E-Aktivitäten sind bereits in 44 Prozent der Unternehmen mit entsprechenden Industrie 4.0-Maßnahmen behaftet. Ebenso zieht die Digitalisierung in den Vertrieb ein, wo bereits ein Viertel der Unternehmen Industrie 4.0 zu ihrem Vorteil nutzen. „Die deutliche Mehrheit verbindet mit Bedacht Bewährtes und Neues“, beobachtet es Berater Rohrbach auch in der Praxis. „Bestehende Strukturen werden nachgerüstet und umorganisiert, während neue Anlagen und Standorte bereits von der Planung an den Industrie-4.0-Konzepten folgen.“
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