DHL-Studie: Widerstandsfähigkeit globaler Lieferketten von Wichtigkeit

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 01.03.2016

Neue Methoden und Tools sollen Unternehmen unterstützen

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Eine neuveröffentlichte InsightOn-Studie, unter dem Namen „Risk and Resilience“ von DHL, nahm das Thema Belastbarkeit von Lieferketten und Risikomanagement global agierender Unternehmen genauer unter die Lupe. Unternehmen, die ein aktives Risikomanagement innerhalb ihrer Lieferketten befürworten sind oftmals besser auf dem Markt aufgestellt und konkurrenzfähiger, als Unternehmen ohne Prävention, so das zentrale Ergebnis dieser Studie. Dadurch können sie frühzeitig entgegenwirken und Millionenverlust verhindern.

Die Belastbarkeit von Lieferketten ist kein unbeschriebenes Blatt für Unternehmen, stellt aber diese oftmals unter enorme Schwierigkeiten. Grund dafür sind laut der DHL Studie zum einen die Verschlankungen von Produktionsprozessen und zum anderen die voranschreitende Globalisierung. So stimmten 74 % der Befragten, dass sie eine Störung innerhalb ihrer Lieferketten im letzten Jahr verzeichneten. Ganz egal ob Streiks an US-Häfen, der Konflikt im Nahen Osten oder verheerende Umweltkatastrophen die Auslöser waren, haben Unternehmen im Jahr 2015 enorme Einbußen hinnehmen müssen.

Studien aus den Vorjahren für Produktions- und Transportprozesse zeigen für den Zeitraum 2000 bis 2010 einen durchschnittlichen jährlichen Verlust von 115 Milliarden US-Dollar. Ehe sie 2011 einen neuen Höchststand von 380 Milliarden US-Dollar erreichten. Für das Jahr 2015 wird mit einer erneuten Steigerung gerechnet. Amerikanische Einzelhändler gaben bereits bekannt, dass sie ungefähr 7 Milliarden US-Dollar an Zusatzkosten ausgeben mussten.

„Die heutige Wirtschaft gründet auf verflochtenen globalen Lieferketten. Mit den zunehmenden Entfernungen und Komplexitäten entstehen aber neue Risiken: darunter Naturkatastrophen und menschengemachte Krisen, der Klimawandel und soziopolitische sowie ökonomische Faktoren, die von Kriegshandlungen über Streiks bis zu Kriminalität reichen“, so der DHL Chief Commercial Officer Bill Meahl. „Alle Unternehmen, die von komplexen Lieferketten abhängig sind, müssen ihr Risikomanagement verbessern. Unsere Studie liefert wichtige Einblicke und Techniken für Unternehmen, um intelligentere Supply-Chain-Strategien zu entwickeln. Letztlich geht es uns darum, belastbare Lieferketten aufzubauen und Unternehmen so Wettbewerbsvorteile zu verschaffen“, so Meahl weiter.

Vor allem die Belastbarkeit der Lieferketten ist enorm wichtig für Unternehmen. Denn diese sind die Grundlagen und der entscheidende Wettbewerbsvorsprung für Unternehmen, wenn die Konkurrenz nicht mehr liefern kann. Neue Methoden und Tools sollen es möglich machen, eine ganzheitliche Unterstützung des Supply-Chain-Risiko-Managements vieler Unternehmen sicherzustellen und so das Risiko für den Beschaffungsprozess zu minimieren. Allerdings ignorieren viele Unternehmen diesen Aspekt. Laut der Studie stehen immer noch Kostensenkung und Fokussierung auf Effizienz im Vordergrund. So setzten Unternehmen beispielsweise auf möglichst niedrige Lager- und Pufferbestände, um die Gesamtkosten möglichst gering zu halten, und riskieren durch eine unerwartete Katastrophe eher einen weltweiten Produktionsstopp.

Dabei müssen Unternehmen auf gemeinsame, aber auch auf branchenspezifische Bedrohungen eingehen und sich vor diesen schützen. „Der allgemeine Trend hin zu Just-in-Time-Lieferung, minimaler Vorratshaltung und maximaler Ausschöpfung der Lieferkettenkapazität durch Nutzung von Ressourcen und Lieferanten in entlegenen Regionen der Welt macht die Lieferketten deutlich risikoanfälliger“, erwähnt Tobias Larsson, Head of Resilience360 bei DHL Customer Solutions & Innovation. Ergänzend führt er weiter aus: „Daher brauchen viele Unternehmen, zum Beispiel in der Automobilindustrie, dem Energiesektor oder dem Maschinen- und Anlagenbau fortschrittliche Risikomanagementsysteme auf Basis detaillierter Analysen der Netzwerkrisiken.“

Weitere Informationen zur Studie:
http://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2016/widerstandsfaehige_lieferketten_beste_verteidigung_gegen_globale_risiken.html