Drohnen sollen KEP-Bereich unterstützen

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 18.11.2016

Forschungsinitiative von DHL, Telekom und DFS zur Verbesserung der Paketauslieferung

Eine von DHL Paket, Deutscher Telekom und Deutscher Flugsicherung (DFS) kooperativ durchgeführte Forschungsinitiative soll die Frage, wie sich über längere Wege Pakete im urbanen Bereich ausliefern lassen, beantworten. Laut einer gemeinsamen Presseerklärung der drei Partner stehe dabei die Untersuchung realer Anwendungsmöglichkeiten für unbemannte Luftfahrzeugsysteme (Unmanned Aircraft Systems, kurz UAS) sowie deren sichere Integration in den Luftverkehr im Mittelpunkt. Dabei sei die Vision, dass die Drohnen durch das Mobilfunknetz auch dann noch gelenkt, geortet und observiert werden können, wenn sie sich nicht mehr im Blickfeld des Piloten aufhalten.

Hierfür soll getestet werden, inwiefern sich das Mobilnetz der Deutschen Telekom für die Anbindung der Drohnen an das mobile Internet eigne. Ebenfalls soll ein Prototyp für ein UAS Air Traffic Management System (UTM) erprobt werden, welches die Sicherheit im nicht kontrollierten Luftraum verbessern soll und Flüge über weite Strecken verwirklichen soll. Laut der Presseerklärung liege die Intention im Beleg der Wirtschaftlichkeit eines derartigen Systems.
Gestützt auf ersten Erfahrungen mit dem DHL Paketkopter, welcher bereits seit 2013 getestet wird und Anfang dieses Jahres schon kleinere Pakete in ländlichen Gegenden in Oberbayern auslieferte, soll nun die Auslieferung in städtischen Gebieten näher erforscht werden. Entscheidend sei dabei die enge Kooperation mit der zuständigen Verwaltung. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem Paketkopter einen ganz konkreten Mehrwert in der Logistik schaffen und einen neuen Zugang zu einem flexiblen und vor allem schnellen Versand und Empfang von Waren bieten können“, betont Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Post – eCommerce – Parcel der Deutschen Post DHL Group.

Um das UAS lokalisieren zu können, wird diesem ein Mobilfunkmodul einmontiert, welches sich mit dem Mobilfunknetz verbindet und so die von der Drohne erzeugten Daten, wie GPS-Koordinaten oder Systeminformationen, übermittelt. Eine erste Erprobung der Deutschen Telekom im Ruhrgebiet hat ergeben, dass der Datentransfer auch noch in einigen Hundert Metern Höhe realisierbar ist. Trotzdem sei die Verbindung der Drohne eine technologische Schwierigkeit, da das Netz für den Gebrauch in Bodennähe vorgesehen sei.

Bei der Realisierung des UTMs sei das Ziel, die mit dem Mobilfunknetz übermittelten Daten in ein Luftlagebild zu transformieren und die erfassten Drohnen so automatisch zu überwachen. Andererseits kann das Fluggerät über den Informationsaustausch mit Daten aus der Flugsicherung, wie Beschränkungsareale oder das Wetter, versorgt werden, was auch die Sicherheit der bemannten Luftfahrt verbessern soll. Es wird geschätzt, dass derzeit ca. 400.000 private und gewerbliche Drohnen in Deutschland in Verwendung sind. Die Deutsche Flugsicherung vermutet, dass ihre Zahl bis 2020 auf über eine Million anwachsen wird, was neue Konzepte für eine effektive Luftüberwachung erforderlich macht. „Für die sichere und faire Integration unbemannter Systeme in den Luftverkehr ist die Anbindung an die bestehende Flugsicherungsinfrastruktur essenziell“, erklärt Prof. Dr. Klaus-Dieter Scheurle, CEO der DFS.

Quelle: http://www.logistik-heute.de/Logistik-News-Logistik-Nachrichten/Markt-News/15735/Forschungsprojekt-soll-Paketzustellung-verbessern-KEP-Konzepte-fuer-den-Droh