Importpreise erneut gesunken

Autor: Thomas Wandler
Datum: 03.08.2023

Stärkster Rückgang gegenüber Vorjahresmonat seit 2009

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben die Importpreise im Juni 2023 um 11,4 Prozent gegenüber Juni 2022 abgenommen. Dies sei der stärkste Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit September 2009. Zum Vormonat Mai sind die Importpreise um 1,6 Prozent gesunken.

Der entscheidende Faktor für die Abnahme der Importpreise ist der Basiseffekt geschuldet durch die hohen Preise nach Beginn des Russland-Ukraine-Konfliktes.

Energiepreise werden günstiger

Die Energiepreise tragen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes maßgeblich zum Rückgang des Gesamtindex bei. Die Preise der Energieeinfuhren haben im Juni 2023 um 44,9 Prozent gegenüber Juni 2022 abgenommen. Im Vergleich zu Mai 2023 sind die Preise um 6,6 Prozent gesunken. Erdgas hatte dabei mit einer Abnahme der Preise von 50,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat den größten Einfluss. Gegenüber Mai 2023 verringerten diese sich um 15,5 Prozent.

Bezieht man die Energiepreise nicht in die Berechnung mit ein, so liegen dem Destatis zufolge die Importpreise im Juni 2023 2,0 Prozent unter denen des Vorjahresmonats und 0,7 Prozent unter denen des Vormonats.

Betrachtung der einzelnen Güterklassen

Importierte Vorleistungsgüter waren im Vergleich zu Juni 2022 um 8,8 Prozent billiger.

Konsumgüter sind im Vorjahresvergleich um 2,7 Prozent teurer geworden. Die Preise für Investitionsgüter sind im Juni 2023 um 4,0 Prozent im Vergleich zu Juni 2022 gestiegen.

Gesunkene Exportpreise

Die Exportpreise im Juni 2023 haben im Vorjahresvergleich um 0,9 Prozent abgenommen und sind damit zum ersten Mal seit Dezember 2020 im Minus. Gegenüber Mai 2023 sind diese mit einer Abnahme von 0,1 Prozent nahezu konstant geblieben.

Laut des Destatis sind Energieexporte im Juni 2023 um 45,5 Prozent niedriger als im Vorjahr, sind gegenüber Mai 2023 jedoch um 1,0 Prozent gestiegen. Bei den Erdgaspreisen gab es einen starken Rückgang um 51,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 5,6 Prozent zum Vormonat.

Im Vergleich zu Juni 2022 sind die Preise für exportierte Vorleistungsgüter um 2,6 Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu wurden Investitionsgüter um 5,2 Prozent und Konsumgüter um 4,2 Prozent teurer als im Vorjahr exportiert.