Mangel an Arbeitskräften in Logistikbranche

Autor: Ralf Windmüller
Datum:07.03.2017

Projekt „LogiPICs“ als Maßnahme

Die Logistik-Branche erlebt einen Hochschwung, nur genügend qualifizierte Arbeitskräfte gibt es nicht. Ein Projekt der Hochschule Augsburg und des Fraunhofer Institut für Supply Chain Services SCS sucht nach Maßnahmen, um neue Mitarbeiter kostengünstig und schnell einarbeiten zu können. Basierend auf einer Bildsprache sollen elementare Lagerarbeiten der Branche leicht nachvollziehbar und interkulturell verständlich gemacht werden. Daher lautet der Name des Projekts „LogiPICS – logistische Prozesse in Bildsprache“. Die Zusammenarbeit der Hochschule und des Instituts wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit über 180.000 Euro unterstützt.

Im Vordergrund des Projekts steht vor allem der wachsende Arbeitskräftemangel der Branche. Laut dem Vorstand der Andreas Schmid Logistik AG, Gianluca Crestani, fehlen auch in der Kraftfahrer-Branche Mitarbeiter. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen sind durch die fehlenden Logistikmitarbeiter benachteiligt. Migranten oder gering qualifizierte Mitarbeiter könnten Abhilfe schaffen, sagt Prof. Dr. Krupp, Professor der Forschungsgruppe für optimierte Wertschöpfung HSAOps der Hochschule Augsburg und Leiter des Projekts LogiPICs. Durch die sprachlichen und schulischen Barrieren wird die Einarbeitung der Personen jedoch sehr zeitintensiv und aufwendig.

Gemeinsam mit Prof. Michael Stoll, dem Experten für Informationsdesign der Fakultät Gestaltung der Hochschule Augsburg, sollen diese Herausforderungen gemeistert werden. Dazu haben die Wissenschaftler vor, in Kooperation mit Logistik-Unternehmen eine universelle Bildsprache zu entwickeln, um die entsprechenden Arbeitsschritte durch Piktogramme zu vermitteln. Dafür werden erstmals die wesentlichen Arbeitsschritte in der Lagerarbeit identifiziert. Anschließend werden diese in Bilder transferiert, die eindeutig und interkulturell nachvollziehbar sind. So soll das Projekt auf zwei Punkte zurückgreifen. Die Bildsprache soll die Qualität und Effizienz der betrieblichen Abläufe bei Mitarbeitern steigern, gleichzeitig unterstützt das Projekt Arbeitssuchende und fördert die Integration von Flüchtlingen und Migranten.

Die Wissenschaftler erhalten von zahlreichen Unternehmen der Logistik-Branche Unterstützung, unter anderem von der Andreas Schmid Logistik AG in Augsburg. Das Unternehmen eröffnete im letzten Jahr ein neues Logistikzentrum in Gersthofen. Des Weiteren sind der Logistik-Cluster Schwaben (LCS) e.V. (Augsburg / Ulm), die Gruber Logistik GmbH (Sulzberg) sowie Jäger & Jäger (Überlingen) dabei. Außerdem fördert die Künzler GmbH & Co. KG (Meitingen) das Forschungs-Projekt. Auch über Bayerisch-Schwaben hinaus erhält das Projekt Unterstützung. Aus Nürnberg sind die bfz Nürnberg gGmbH sowie die Geis Industrie-Service GmbH Kooperations-Partner vertreten. Aus München und Laichingen wird LogiPICs durch die Social-Bee gGmbH, durch trilogIQa sowie durch die Wäschekrone GmbH & Co. KG unterstützt