Neue Beschaffungsmärkte

Autor: Marcus Schilling
Datum: 08.12.2023

Studie der VBW zur Diversifizierung der Lieferketten

Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e. V. (VBW) hat kürzlich die Studie „Neue Beschaffungsmärkte der bayerischen Wirtschaft“ veröffentlicht.

Als ein Fazit der Untersuchung schreibt die VBW in ihrer Pressemitteilung: „Eine Vielzahl neuer Märkte bietet deutschen Unternehmen die Möglichkeit, die Risiken ihrer Lieferketten zu reduzieren und gleichzeitig deren Effizienz zu steigern.“

Für die Erstellung der Analyse hat die VBW mit der Prognos AG, einem Basler Analyseunternehmen, zusammengearbeitet. Der Pressemitteilung der VBW zufolge wertet die Studie die Beschaffungsmärkte der neun wichtigsten Warengruppen für deutsche Unternehmen aus. Es werden die bisherigen Importströme für Vorleistungen nach Zusammensetzung der Lieferländer, Weltmarktanteilen und Risikobewertungen analysiert. Zusätzlich wird ein Ausblick gegeben auf wenig erschlossene Märkte, die zur Diversifizierung beitragen können.

Effizienz und Resilienz im Einkauf

Es zeige sich in fast allen untersuchten Warengruppen derzeit eine große Importabhängigkeit von China, sagt VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Diese Importabhängigkeit habe zuletzt in vielen kritischen Bereichen sogar weiter zugenommen. Zusätzlich äußert Brossardt: „Vor dem Hintergrund globaler Krisen und wachsender Unsicherheiten müssen wir unsere Lieferketten gerade im Einkauf weiter diversifizieren.“ Dank neuer Beschaffungsmärkte könnten die Unternehmen den Spagat zwischen Effizienz und Resilienz im Einkauf meistern.

Indien und Japan – Beschaffungsmärkte mit großem Potential

Die Studie ermittelt laut Brossardt für fast alle der ausgewerteten Warenkategorien neue Beschaffungsmärkte mit großem Potential. Diesbezüglich erklärt Brossardt, dass auf der einen Seite aufstrebende Schwellenländer, wie etwa Indien oder Länder Südostasiens, immer attraktiver werden. Auf der anderen Seite gebe es eine Reihe hochentwickelter Länder, die trotz größerer Distanz oder aufgrund neu entstandener Produktionskapazitäten inzwischen echte Alternativen zu bestehenden Importeuren darstellen. Dazu gehören nach Aussage des VBW-Hauptgeschäftsführers vor allem Japan und Südkorea sowie die USA und Kanada.

Des Weiteren betont Brossardt, dass eine kontinuierliche Überprüfung der internationalen Beschaffungsmärkte ein wichtiges Instrument sei. Es dient laut dem VBW-Hauptgeschäftsführer dazu, die Produktionsketten und damit die Wertschöpfung der Wirtschaft nachhaltig zu stärken.