Niedrigerer Gesamtumschlag im Hafen Rotterdam

Autor: Marcus Schilling
Datum: 29.04.2024

Geringerer Umschlag von Kohle, Rohöl und Erdölprodukten

Der Rotterdamer Hafen verzeichnet für das erste Quartal 2024 einen um 1,4 Prozent geringeren Gesamtumschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

So ist der Gesamtumschlag laut der Pressemitteilung der Hafengesellschaft von 111,7 Millionen Tonnen im ersten Quartal 2023 auf 110,1 Millionen Tonnen in den ersten drei Monaten dieses Jahres gesunken.

Der Rückgang sei hauptsächlich auf den geringeren Umschlag von Kohle, Rohöl und Erdölprodukten zurückzuführen.

Trockenes Massengut

Der Umschlag von trockenem Massengut reduzierte sich gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres 2023 um 4,5 Prozent. Als Hauptgrund dafür nennt die Hafengesellschaft den starken Rückgang des Kohleumschlags. Es gab der Pressemeldung des Rotterdamer Hafens zufolge eine geringere Nachfrage nach Energiekohle für die Stromerzeugung in Kohlekraftwerken. Daher wurden im Hafen Rotterdam im ersten Quartal 2024 zwei Millionen Tonnen weniger Kohle umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum.

Flüssiges Massengut

Der Umschlag an flüssigem Massengut sank um 3,1 Prozent auf 52,6 Millionen Tonnen. Dieser Rückgang errechnet sich nach den Aussagen des Rotterdamer Hafens besonders aufgrund eines geringeren Umschlags von Rohöl, Mineralölprodukten und sonstigem flüssigen Massengut.

Anstieg des Containerumschlags

Im Containersegment verbucht der Rotterdamer Hafen nach eigenen Angaben zum ersten Mal seit drei Jahren einen Anstieg des Umschlags. Demnach erhöhte sich der Containerumschlag in Tonnen um 3,3 Prozent, und zwar von 31,5 Millionen Tonnen auf 32,5 Millionen Tonnen. In TEU (Standardgröße für Container) lag der Containerumschlag im ersten Quartal 2024 bei 3,3 Millionen TEU; entsprechend einer Steigerung um 2,0 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2023.

Anzeichen einer Belebung des Welthandels

Boudewijn Siemons, CEO & COO a. i. Port of Rotterdam Authority, erklärt: „Die Umschlagszahlen zeigen, dass die Einfuhren von Rohstoffen und die Ausfuhren von Fertigerzeugnissen begrenzt sind.“ Dadurch wird nach Aussage von Siemons deutlich, dass die europäische Industrieproduktion immer noch unter den hohen Energiepreisen und der geringen Nachfrage in den am stärksten rückläufigen Sektoren wie dem Baugewerbe, der verarbeitenden Industrie und der Automobilindustrie leide.

Hinsichtlich des Welthandels sagt Siemons: „Am Wachstum des Containerumschlags lassen sich die ersten Anzeichen einer Belebung des Welthandels ablesen. Diese zaghaften Anzeichen bleiben jedoch aufgrund der zunehmenden globalen Spannungen äußerst unsicher.“