Niedrigwasser belastet Güterschifffahrt

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 15.08.2022

Frachtkapazitäten gesunken

Wie der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) berichtet, belastet das aktuelle Niedrigwasser die Güterschifffahrt in Deutschland erheblich. Die Güterschifffahrt umfasse den Transport von Kohle, Getreide, Futtermitteln, Baustoffen, Mineralöl, Containern sowie weiteren Rohstoffen.

Insbesondere das Wasserstraßennetz an dem Rhein, der Donau und Elbe sei von der Niedrigwasserphase betroffen und sorge für eine deutliche Beschränkung für die Schifffahrt und deren Kunden. Unter anderem sei es den Schiffen nur noch möglich einen begrenzten Teil der Ladung zu transportieren, um zu verhindern den Grund zu berühren.

Mögliche Maßnahmen gegen Engpässe im Wasserstraßennetz

Der BDB appelliert an die Bundesregierung, möglichst schnell Maßnahmen gegen die Engpässe im Wasserstraßennetz zu ergreifen.

Der Bundesverband nennt als Maßnahme die Fahrrinnentiefe am Mittelrhein zu vergrößern. So soll die Abladetiefe an dem Rheinabschnitt um 20 Zentimeter optimiert werden, sodass die Güterschiffe mehr Frachtkapazität haben und bei Niedrigwässer für einen längeren Zeitraum in Fahrt bleiben können.

Rezessionsgefahr

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einem Artikel hinweist, könnten die Transportprobleme infolge des niedrigen Wasserstandes, die deutsche Wirtschart erheblich beeinträchtigen.

In dem Artikel wird Andrew Kenninghams, Chefvolkswirt beim britischen Analysehaus Capital Economics, zitiert. Demnach sagte Kenninghams, dass das Niedrigwasser für einen Rückgang des Wirtschaftswachstums um 0,2 Prozentpunkte im dritten sowie vierten Quartal sorgen könnte. So stehe die deutsche Wirtschaft voraussichtlich vor einer Rezession.

Die FAZ meldet weiter, dass es zu erhöhten Transportkosten kommen kann. Grund dafür sei, dass der Warentransport auf Straße und Schienen verlagert wird, was für zusätzliche Kosten sorgt.