Roland Berger Studie: Unternehmen müssen sich auf Chemie 4.0 vorbereiten
Autor: Sebastian Thelen
Datum: 27.07.2016
Studie erklärt digitale Strategien für Unternehmen der Chemie-Branche
Nach Industrie 4.0 folgt nun auch die Chemie 4.0. Dies behaupten die Autoren der Roland Berger Studie „Master the maze – Formulating a winning digital strategy for chemicals“. 59% der Chemie-Unternehmen hätten demnach die Wichtigkeit von Digitalisierung für ihre Branche erkannt. Trotzdem sei die Hälfte der Befragten nicht in der Lage, entsprechende Konzepte umzusetzen.
Die Experten von Roland Berger stellen die Theorie auf, dass drei verschiedene strategische Herangehensweise an das Thema Chemie 4.0 existieren. Zum einen die evolutionäre Strategie. Dabei nutzen Unternehmen die neu gewonnenen Möglichkeiten der Digitalisierung lediglich zur Anpassung an die neuen Marktgegebenheiten. Es geschieht also eine konstante Adaption, während der Grundprozess gleich bleibt. Die zweite Strategie sei die revolutionäre Strategie. Hierbei werden Unternehmen nach erfolgreicher Umsetzung der Strategie zu digitalen Marktführern in ihrer Branche. Es werden neue, digitale Wettbewerbsvorteile aufgebaut, die es vorher noch nicht gab. Zu guter Letzt nennen die Autoren eine sogenannte „zweihändige“ Herangehensweise. Hier sollen Unternehmen auf der sicheren Seite stehen, indem sie den evolutionären Weg wählen, aber gleichzeitig nicht die potentiellen revolutionären Elemente der nächsten Jahre vernachlässigen. Roland Berger stellt allerdings fest, dass die Unternehmen der Chemie-Branche zu rund 70% den evolutionären Ansatz verfolgen, während 20% „zweihändig“ agieren und revolutionäre Modelle erst in der Planungsphase sind. Darüber hinaus gebe es 10% die keines der drei Modelle umsetzen.
Roland Berger empfiehlt, dass Unternehmen anhand von drei Schritten eines der Modelle einführen. So müsse man zunächst Inspiration sammeln, diese im Unternehmen etablieren und schließlich tatsächlich umsetzen sowie bestehende Prozesse ändern.
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