Studie: 3D-Druck revolutioniert bis 2030 Flugzeugherstellung

Autor: Sebastian Thelen
Datum: 27.05.2016

3D-Druck spart Kosten und beschleunigt Prozesse

Flugzeuge

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Rund 51% der Befragten gaben in einer neuen Untersuchung des Digitalverbandes Bitkom an, dass sich bis zum Jahr 2030 der 3D-Druck innerhalb der Flugzeugproduktion durchsetzen wird. Dies ist das grundlegende Ergebnis einer Befragung von 102 Luftfahrt-Experten, welche der Verband im Vorfeld der Internationalen Luft- und Raumfahrtaustellung (ILA) in Auftrag gegeben hat. Dabei wurden Geschäftsführer und Vorstände aus der Luftfahrt-Branche befragt.

„Der 3D-Druck kann die Flugzeugherstellung von Grund auf revolutionieren“, sagt Dr. Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer, zur Umfrage. „Das Verfahren erlaubt es, selbst hochkomplexe Formen, deren Herstellung bisher nicht möglich oder sehr teuer war, schnell und zu niedrigen Kosten zu produzieren. Außerdem verbessert man oft die Materialeigenschaften und spart zudem die Hälfte des Gewichts – was 3D-Druck gerade in der Luftfahrt besonders interessant macht.“ Dabei kann der 3D-Druck beispielwiese dazu beitragen, die aerodynamischen Eigenschaften eines Flugzeugs zu verbessern und somit auch die Effizienz und die Umweltbilanz von Flügen. 70% der Befragten sind laut Untersuchung der Meinung, dass zukünftig kleinere Ersatzteile direkt am Flughafen durch den 3D-Druck produziert werden können und den bisherigen aufwendigen Bestellprozess ablösen. „Die Herstellung von Ersatzteilen direkt am Flughafen wird die hohen Kosten für Lager und Logistik deutlich senken. 3D-Druck kann damit zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Airlines werden“, erklärt Rohleder.

Neben dem 3D-Druck spielen digitale Technologien in der Herstellung von Flugzeugen eine immer wichtigere Rolle. Rund 64 % der Befragten gehen davon aus, dass sich die Produktion in der Luftfahrt im Jahr 2030 mittels der digitalen Technologien selbst organisiert und weitestgehend automatisiert ablaufen wird. So wird die Maschine beispielsweise mit dem Kunden und Lieferanten vernetzt und kann autonom erforderliche Teile für den kommenden Produktionsschritt bestellen. Des Weiteren gehen 91% der Befragten davon aus, dass digitale Simulationen von Prototypen im Jahr 2030 verbreitet sein werden. Durch die digitale Simulation können beispielsweise die Funktionsweise ganzer Flugzeuge oder einzelner Teile wie Turbinen virtuell getestet, mögliche Probleme erkannt und behoben werden, ohne dass Material- und Produktionskosten entstehen. „Digitale Technologien machen die Herstellung von Flugzeugen insgesamt effizienter und kostengünstiger“, resümiert Rohleder.