Verspätete Frachtschiffe und steigende Transportkosten

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 26.08.2021

Drohende Gefahr für das Weihnachtsgeschäft

Im Vergleich zum Vorjahr haben Verspätungen von Frachtschiffen und Sendungen auf den wichtigen Handelsrouten zwischen China und dem Rest der Welt erheblich zugenommen. Darüber berichtet der Datenanbieter Project44 nach Analyse seiner Tracking-Daten.

Demnach wird deutlich, dass derzeit eine Problematik mit überlasteten Transportnetzwerken, anhaltenden Unterbrechungen der Lieferkette und verlängerten Vorlaufzeiten herrscht. Project44 weist darauf hin, dass viele Unternehmen wegen der fortwährenden Lieferengpässe und der steigenden Transportkosten die Anforderungen ihrer Kunden nicht mehr erfüllen können. Gleichzeitig seien sie gezwungen, die anfallenden Kosten auf die Verbraucher umzulegen – mit der Folge eines weltweiten Anstiegs der Inflation.

Immer noch mehrtägige Verspätungen

Trotz einer Verbesserung der Fahrpläne auf ausgewählten Routen zwischen China und der US-Westküste in den letzten Monaten, gibt es laut Project44 immer noch mehrtägige Verspätungen auf vielen wichtigen Strecken. Diese könnten im Südwesten Chinas angesichts der jüngsten Ausbrüche einer neuen Covid-Variante sogar noch zunehmen, merkt der Datenanbieter aus Chicago an. Zusammenfassend lässt sich daher offenbar sagen, dass die globalen Lieferketten nach wie vor anfällig und noch lange nicht wieder so effizient sind wie vor der Pandemie.

Erschwertes Lieferketten-Management

Die Tatsache, dass sich Schiffe weiterhin verspäten und nun auch Ausbrüche von Covid-Varianten in wichtigen chinesischen Produktionszentren zunehmen, könnte auch weitreichende Konsequenzen für den Black Friday und die Weihnachtseinkaufszeit haben, warnt Josh Brazil, Marketing-Vizepräsident von Project44.

Außerdem zeigt Brazil auf, dass derzeit das Geschehen auf den Routen sehr unterschiedlich ist und dies zu deutlichen Herausforderungen für das Supply Chain Management führt. So sagt Josh Brazil: „Wir beobachten große Unterschiede bei Verspätungszeiten und Routen, etwa zwischen den Häfen an der US-Westküste und denen an der Ostküste. Dies erschwert das Lieferketten-Management für die jeweiligen Unternehmen erheblich.“