VW vertieft Anstrengungen nach Kobalt

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 28.11.2017

Langfristige Versorgung mit Batterie-Metallen

Die Volkswagen AG möchte langfristig auf eine Versorgung mit Batterie-Metallen umsteigen. Dabei setzt der Autobauer auf Kobalt, eines der Metalle mit der besten Entwicklung in diesem Jahr. Letzte Woche luden VW Produzenten und Händler zu Gesprächen in den Hauptsitz ein. Jedoch stellt der Belieferungsvertrag für Kobalt eine Hürde dar. VW suche nach Angeboten zu einem vergünstigten Festpreis. Weiterhin ist der Autohersteller in Verhandlung mit Produzenten von Rohstoffen für Elektrofahrzeuge. Dabei führe VW „intensive Gespräche“ bezüglich Transparenz, Compliance und Nachhaltigkeit in der Lieferkette.

Ursprünglich wurde Kobalt zum Härten von Stahl genutzt. Durch die elektrische Leitfähigkeit ist Kobalt ein wesentlicher Bestandteil von wiederaufladbaren Batterien. Aufgrund dessen ist Kobalt sehr gefragt. Die meisten Vorräte befinden sich in der Demokratischen Republik Kongo. Da VW in den kommenden fünf Jahren mehr als 34 Milliarden Euro in batteriebetriebene Fahrzeuge und autonomes Fahren investieren möchte, ist eine langfristige Sicherung der Versorgung unabdingbar.

Durch den Elektroauto-Boom wird ein Anstieg der Kobalt-Nachfrage bis 2030 um das 47-fache prognostiziert. Dieses Jahr stieg der Preis an der London Metal Exchange um 86 Prozent auf 61.000 Dollar pro Tonne. Bald soll Kobalt wieder zu seinem Spitzenwert von 107.000 Dollar aus dem Jahre 2008 gehandelt werden. Die Demokratische Republik Kongo verfügt über rund zwei Drittel der weltweiten Kobalt-Produktion. 10 bis 20 Prozent werden aus inoffiziellen Gruben bezogen. Neben der Abhängigkeit vom Kongo ist auch die Möglichkeit von Kinderarbeit und die Gefahr von dem Abbau unter gefährlichen Bedingungen zu berücksichtigen. Daher ist eine zuverlässige und transparente Versorgung in die globale Lieferkette unabdingbar.