Amazon liefert Lebensmittel mit DHL

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 04.05.2017

In zwei Städten frische Lebensmittel per Amazon Fresh

Amazon ist in den Lebensmittelhandel eingestiegen. Von nun an kann man in großen Teilen von Berlin und Potsdam Obst, Gemüse und andere Lebensmittel online bestellen. Kunden im Verbreitungsgebiet können auf ein Sortiment mit 85.000 Produkten zurückgreifen. Somit bietet Amazon mit Abstand das größte Sortiment unter den Lebensmittelhändlern an. Rewe hat vergleichsweise 9.000 Produkte im Online-Sortiment.

Neben den 85.000 Amazon Fresh Produkten sind außerdem 6.000 Bioprodukte und einige Artikel von mehr als 25 Berliner Feinkostgeschäften und ortsansässigen Lebensmittelhändlern erhältlich. Darunter sind beispielsweise Produkte von Lindner Esskultur, Sagers Kaffeerösterei und Kochhaus.

Die Kunden können sich montags bis samstags in einem selbstgewählten zweistündigen Zeitraum zwischen acht und 22 Uhr die Lebensmittel nach Hause liefern lassen. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, die Lieferung vom Boten an einem geschützten Ort abzustellen. Wenn man bis mittags bestellt, erfolgt die Lieferung noch am selben Tag. „Wer abends feststellt, dass ihm zum Frühstück noch Eier fehlen, dem können wir helfen“, so Florian Baumgartner, Amazon-Fresh-Chef in Deutschland. Der Partner für die Lieferungen ist der Logistikkonzern DHL.

Bisher können nur Amazon Prime Kunden für 70 Euro im Jahr den Lebensmitteldienst nutzen. Dazu kommt nach einer einmonatigen Testphase noch eine monatliche Gebühr von etwa zehn Euro auf den Nutzer zu. Der Mindestbestellwert beträgt 40 Euro, ansonsten zahlt man sechs Euro für Versandkosten. Jedoch wird kein Getränkezuschlag erhoben, wie bei vergleichsweise anderen Händlern.

Schon seit 2007 ist Amazon Fresh in den USA als Beta-Test in Seattle verfügbar. Auch der Start in Berlin und Potsdam soll erst ein Test sein. „Die Messlatte im Lebensmitteleinzelhandel liegt sehr hoch“, erklärt Ajay Kavan, Vizepräsident von Amazon Fresh. „Wir starten mit einem umfangreichen Sortiment in einem begrenzten Gebiet und werden uns die Zeit nehmen, den Service basierend auf unseren Erfahrungen und dem Feedback unserer Kunden kontinuierlich zu verbessern.“

Zu einer Erweiterung des Projekts behält Amazon vorerst Stillschweigen. Laut Berichten hat Amazon in München ein neues Kühllogistikzentrum am östlichen Stadtrand erworben. Berlin und Potsdam werden aber von einem Zentrum in Berlin-Tegel beliefert.