Amazon verklagt Trump wegen Verlust eines Militärauftrags

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 12.02.2020

Technologiekonzern verpasst Chance auf zehn Milliarden Dollar

Im letzten Jahr stand Amazon vor einem Großauftrag über zehn Milliarden Dollar für das US-amerikanische Militär. Jedoch wurde das Cloud-Computing-Projekt im Oktober dann doch Microsoft versprochen. Nun besteht der Konzern darauf, dass US-Präsident Trump unter Eid aussagt, sich nicht in dem Vorhaben eingemischt zu haben. Amazon legte Klage ein, dass Trumps Vorurteile dazu führten, den Auftrag nicht erhalten zu haben.

Abgesehen von zehn Milliarden Dollar muss Amazon-Tochter AWS noch mehr einstecken. Es besteht dauerhaft Konkurrenzdruck zwischen Amazon und Microsoft wegen des Cloud-Geschäfts. Derzeit ist AWS zwar der Marktführer, jedoch dicht gefolgt von Microsoft Cloud Azure, welches sich zeitnah weitere Marktanteile aneignen wird.

Amazon war der Favorit

Im Grunde stand schon fest, dass Amazon den Auftrag erhalten sollte. Der Technologiekonzern war stets der Favorit, weswegen die Entscheidung viele verwunderte. Es lag so klar auf der Hand, dass selbst der Mitbewerber Oracle Klage einreichte, weil es so schien das Amazon bevorzugt werden würde.

Zudem gab Amazon am Montag bekannt, dass Trump einen „gut dokumentierten Groll“ gegen Amazon hege. Der Konzern führt fort, dass nur Trump sich über die „Gesamtheit seiner Gespräche und die allgemeine Botschaft, die er (über den Bieterprozess) übermittelt hat“, äußern könne.

Das Gerichtsdokument sagt aus: „Präsident Trump verfügt über ein einzigartiges Wissen über seine Einmischung in den Bieter-Prozess, inklusive der privaten Konversationen und Anweisungen an andere über den Prozess und den Zuschlag“. „Während andere Personen über spezielle Gespräche als Zeugen aussagen können, die er mit ihnen auf individueller Eben hatte, ist Präsident Trump der Einzige, der über die Gesamtheit seiner Gespräche und die allgemeine Botschaft aussagen kann, die er vermittelt hat“, wird weiterhin mitgeteilt.

Es werden weitere Zeugen eingeladen

Zudem versuchen Amazons Anwälte durch die Aussage von Trump weitere Zeugen vorzuladen. „Außerdem hat Präsident Trump einzigartiges Wissen darüber, ob er andere, bisher nicht veröffentlichte Gespräche mit bisher nicht identifizierten Personen hatte, die deshalb nicht auf der Zeugenliste auftauchen“, ist im Schreiben zu lesen.

Neben Trumps eidlicher Aussage fordert der Konzern ebenso eine Feststellung zum einen vom Verteidigungsminister Mark Esper sowie des früheren Verteidigungsministers James Mattis und noch anderen Regierungsvertretern. Bisher gibt es keine Reaktion des Weißen Hauses und des Pentagons gegenüber Anfragen.