BMW: Oliver Zipse folgt auf Krüger

Viele Herausforderungen

Datum: 22.07.2019
Autor: Duran Sarikaya

Der deutsche Autobauer BMW hat einen neuen Vorstandschef. Er folgt damit auf Harald Krüger, der vor kurzem angekündigt hat, für keine zweite Amtszeit antreten zu wollen. Zipse löst den scheidenden CEO Mitte August ab.

Einen einfachen Job übernimmt der neue Vorstandschef aber nicht. Denn wie die gesamte Automobilbranche, kämpft auch BMW mit der weltweit zurückgehenden Nachfrage an Pkw. Zudem kommen Zoll- und Handelsstreitigkeiten und der Brexit im Oktober erschwerend hinzu.

Zipse seit fast 30 Jahren bei BMW

Auch in puncto Elektromobilität geraten die Autobauer hierzulande zunehmend unter Druck. BMW kündigte zuletzt an, verstärkt auf Wasserstoffantriebe setzen zu wollen. Dazu könnte noch in diesem Jahr ein Modell gemeinsam mit Toyota vorgestellt werden.

Zipse ist im BMW-Konzern kein Unbekannter. Nach seinem Studium in den USA und in Darmstadt, arbeitet er seit 1991 für den Münchener Autohersteller. Seit 2015 ist er als Produktionschef für die 31 BMW-Werke auf der ganzen Welt verantwortlich. Intern gilt der 55-jährige als umgänglich, kompromissbereit und durchsetzungsfähig.

Die Erwartungen an den neuen CEO sind hoch. So forderte Horst Lischka, Chef der IG-Metall München und BMW-Aufsichtsrat, der neue Vorstandsvorsitzende müsse sich klar positionieren, um die Verunsicherung bei Mitarbeitern und Zulieferern zu beseitigen.

Favorit setzt sich durch

Als weiterer Kandidat für die Nachfolge von Krüger galt der 59-jährige Klaus Fröhlich. Er hat als Entwicklungschef zuletzt einen Kooperations-Deal mit Konkurrent Daimler ausgehandelt sowie die neuen BMW-Modelle vorgestellt. Fröhlich gilt als ein sehr selbstbewusster, zeitweise sogar aggressiv auftretender BMW-Manager. Damit hätte der Autohersteller einen neuen Weg bei der Wahl des Bosses gehen können. Denn der noch amtierende Chef Krüger galt als zu weich und zu nett für die Automotive Branche. Er war vier Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Münchner.
Ob Zipse diese Anforderungen erfüllen kann, bleibt abzuwarten. Wer seinen bisherigen Posten des Produktionschefs übernimmt, ist ebenfalls noch unklar.