Bundesweite Wechselprämie bei VW

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 25.01.2019

Weitere Hersteller bieten Preisabschläge

VW bietet nun bundesweit eine Wechselprämie beim Kauf eines neuen Autos an. Zuvor war das Angebot nur in Gebieten mit besonders belastbarer Luft gültig. Besitzer eines Fahrzeuges mit Euro-4- oder Euro-5-Abgasnorm jedes Herstellers können zum Restwert zwischen 500 und 7.000 Euro Nachlass erhalten. Dies gab VW am Mittwoch bekannt.

Auch Konzernschwester Audi bietet eine Prämie an: Beim Kauf eines Wagens mit Euro-6-Standard können Kunden bis zu 9.000 Euro angerechnet werden. Das Angebot reicht jedoch bei beiden Marken nur bis zum 30. April.

Zuvor hatte VW ebenfalls die Umtauschprämie für Fahrzeuge älterer Schadstoffklassen Euro 1 bis Euro 4 erneuert. Abhängig des Modells und der Konzernmarke können Diesel-Halter beim Kauf eines Neuwagens oder eines neuen Gebrauchten mit bis zu mehreren Tausend Euro Preisnachlass rechnen. Im Rahmen dieser Aktion wurden laut VW bereits über 240.000 alte Dieselfahrzeuge gegen neue in Zahlung gegeben.

Andere Hersteller ziehen mit

Auch die Wettbewerber bieten ihren Kunden ein ähnliches Angebot an: Daimler-Kunden erhalten je nach Modell bis zu 10.000 Euro innerhalb besonders belasteter Regionen für einen Mercedes-Diesel. Außerhalb zahlt Mercedes pauschal 2.000 Euro. Auch BMW bietet ein ähnliches Angebot bei Dieselfahrzeugen: In Intensivstädten nimmt der Autobauer Fahrzeuge der Abgasnorm Euro-4 sowie Euro-5 in Zahlung und Bundesweit Euro-5-Diesel.

Laut Expertenmeinung ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass die Luftqualität in Metropolen auf diesem Wege verbessert werden kann. Fahrverbote so zu vermeiden, gehe an der Realität vorbei, so Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Volkswagen führe die Abgasprämie ein, um den Konzern nach den Auswirkungen und den Problemen bei der Umstellung auf das neue Abgas-Messverfahren WLTP wieder nach vorne zu bringen.

Auch wenn die Autobauer den Herstellern mit der Kaufprämie entgegenkommen, sträuben sich die Konzerne gegen den Dieselkompromiss mit der Bundesregierung hinsichtlich der vorgesehenen Nachrüstung älterer Diesel. Unter Druck der Regierung sagten Daimler und VW zu, beim Einbau eines Katalysators zur Stickoxidreduktion bis zu 3.000 Euro zu zahlen. Jedoch rät VW seinen Kunden davon ab, die Nachrüstung bei einem Drittanbieter durchzuführen. BMW sagt sogar Nein zu einer technischen Nachrüstung.