Deutsche Post hebt Trennung von Delivery auf

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 13.03.2018

Künftige Zusammenarbeit mit Billig-Tochte

Die Deutsche Post plant laut Berichten aktuell die Zusammenarbeit mit der vor zwei Jahren gegründeten Billig-Tochter Delivery. Dafür soll ein neuer Gesamtbetrieb entstehen, der für die Zustellung von Briefen und Paketen zuständig sein wird. Dabei werden Angestellte nach Haustarifvertrag der Deutschen Post Aktiengesellschaft mit Kollegen von Delivery zusammenarbeiten. Der Umbau soll bis zum 1. Mai umgesetzt werden.

Für die Mitarbeiter sind unterschiedliche Stundenlöhne, Wochenarbeitszeiten sowie Pausenzeiten vorgesehen. Die Gewerkschaften befürchten die Verschlechterung der Löhne und Arbeitsbedingungen. „Wir befürchten, dass das Lohnniveau bei der Post auf Dauer abgesenkt werden soll“, so Bundesvorsitzende der Fachgewerkschaft DPVKOM, Christina Dahlhaus. Laut Dahlhaus sei dieser Schritt ein „Einstieg in die weitere Aushöhlung der Tarifverträge der Deutschen Post AG“.

Bereits im Jahr 2015 fand der bislang größte Tarifstreit mit mehr als zwei Monaten Dauerstreik statt. Trotzdem gelang es dem Management, die Tochterfirma Delivery zu gründen. Dort sind rund 10.000 Angestellte beschäftigt, die täglich über eine Million Pakete deutschlandweit zustellen. Jedoch können die Mitarbeiter nicht wie ihre Kollegen der Deutschen Post AG von einem Haustarif profitieren, sondern werden abhängig von den regional unterschiedlichen Bedingungen des Logistik- und Speditionsgewerbes entlohnt. Diese Löhne sind laut Berichten durchschnittlich ein Viertel niedriger.

Bislang wurde die Zusammenarbeit der beiden Firma strikt getrennt. Auch die Fahrzeuge, Kleidung und die Pausenräume waren davon eingeschlossen. Nun soll diese Trennung aufgehoben werden, wobei die Deutsche Post in einem vertraulichen Manuskript festhielt, die Arbeitsbedingungen nicht verändern zu wollen: „Für die Beschäftigten kommen weiterhin die Tarifverträge der Deutschen Post AG beziehungsweise Spedition-Logistik zur Anwendung“.