DHL führt Digitalisierungsstudie durch

Autor: Sebastian Thelen
Datum: 14.03.2018

Vorteile von Innovationen nicht ausgenutzt

DHL führte eine Digitalisierungsstudie mit dem Titel „Digitalisierung und die Supply Chain: Wo stehen wir und was kommt als nächstes?“ durch. Im Rahmen der Untersuchung wurden rund 350 Supply Chain- und Operations-Experten befragt. Ziel der Studie war es zu ermitteln, wie die Industrie mit der zunehmenden Digitalisierung der Lieferketten umgeht. Darunter fallen Technologien wie Robotik, KI (Künstliche Intelligenz), AVs, Block Chain, Big Data Analytics und Sensoren. Verfasst wurde die Studie von Lisa Harrington, Präsidentin der Lharrington Group LLC.

Digitalisierung findet zunehmend Anklang in den Unternehmen. Jedoch findet dies aus traditionellen oder organisatorischen Gründen verlangsamt statt. 68 Prozent der Supply Chain- und Operations-Experten nannten die Zuverlässigkeit als eines der größten Probleme. 65 Prozent berichteten von Widerständen gegen Veränderung in ihren Unternehmen. Von 64 Prozent wurde ein unzureichender oder zu langer Return on Investment als Kritikpunkt genannt. Weiterhin wurde von nur 39 Prozent der Befragten angegeben, Informations- und Analyselösungen selbst zu entwickeln. Ein weiteres Hindernis seien veraltete Prozesse oder Systeme, was von 78 Prozent genannt wurde. Auch kritisierten 70 Prozent einen Mangel an spezifischer Fachkompetenz.

„Die Supply Chain Industrie befindet sich an einem Wendepunkt. Die traditionelle Systematik wird durch neue Hardwaretechnologien sowie Informations- und Analyselösungen in nie da gewesener Form infrage gestellt. Technologie bietet beträchtliche Möglichkeiten, Kosten zu senken und die Rentabilität zu steigern. Doch gleichzeitig bedeutet sie auch, dass Unternehmen, die es versäumen, sich diesen Herausforderungen und Risiken zu stellen, abgehängt werden”, erläutert José F. Nava, Chief Development Officer, DHL Supply Chain. Weiterhin scheinen laut Nava Kunden zu erwarten, dass Unternehmen die „Zeit des Umbruchs nicht nur begleiten, sondern richtungsweisend vorausgehen.“

Bei 73 Prozent der Befragten sind Big Data Analytics eine der wichtigsten Informations- und Analyselösungen, in die ihr Unternehmen Investitionen tätigt. 63 Prozent nannten in diesem Punkt cloudbasierte Anwendungen und 54 Prozent das Internet of Things (IoT). 51 Prozent zählten Blockchain auf, 46 Prozent Machine Learning und 34 Prozent Sharing Economy. In Sachen physischer Hardware ziehen die Unternehmen die Robotik vor. 63 Prozent der Befragten bezeichneten diese als wichtigste physische Technologie. Darauf folgen AVs mit 40 Prozent, der 3D-Druck mit 33 Prozent und Augmented Reality und Drohnen mit 28 Prozent. Insgesamt gaben 95 Prozent der Teilnehmer an, die Vorteile der physischen, informationellen und analytischen Innovationen nicht ausreichend zu nutzen.

DHL gab an, die Untersuchungsergebnisse für interne Zwecke zu nutzen, um die Digitalisierungsstrategie von DHL Supply Chain zu erweitern. Beispielsweise nutzt die DHL in Warenhäusern Augmented Reality um die Effizienz in den Kommissionierzeiten zu optimieren. Auch können so Mitarbeiter bei repetitiven Aufgaben, beispielsweise Verpacken, unterstützt werden. DHL nutzt weiterhin Software-Roboter, die für ausgewählte Backoffice-Prozesse zuständig sind. Außerdem werden Internet-of-Things-Anwendungen in Form von innovativen Sensoren genutzt, um die Kunden mit Echtzeit-Informationen über den Standort und den Zustand der Waren zu informieren.