Die Pharmaindustrie und das Coronavirus
Autor: Marcus Schilling
Datum: 18.03.2020
Roche entwickelte einen neuen Schnelltest
Die Pharmaindustrie forscht derzeit weltweit an neuen Tests, Impfstoffen und Behandlungsmethoden hinsichtlich des Coronavirus. Nach Angaben des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industrie (BPI) laufe die pharmazeutische Forschung auf Hochtouren. Doch für großen Optimismus sei es noch zu früh.
Die schnellste erfolgversprechende Methode ist es, auf schon existierende Arzneimittel zurückzugreifen. So analysieren derzeit die Forscher, ob schon vorhandene oder in Entwicklung befindliche Medikamente auch wirksam gegen Covid-19 eingesetzt werden können. Einige entsprechende Tests mit Wirkstoffen, die sonst gegen andere Vireninfektionen eingesetzt werden, verliefen schon mit kleinen positiven Ergebnissen.
Neben diversen Medikamenten wird auch an Impfstoffen geforscht. Im Bereich der Impfstoffe ist der Aufwand jedoch sehr groß. Bis ein erfolgreicher Impfstoff gegen Covid-19 erfunden wird, dauert es daher wahrscheinlich noch einige Zeit.
Neuer Schnelltest von Roche für das Coronavirus
Zumindest bei der Diagnostik bezüglich des Coronavirus konnte der Schweizer Pharmakonzern Roche vor ein paar Tagen einen Erfolg verkünden. So erteilte die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA die Freigabe für einen neuen Schnelltest zum Nachweis des Coronavirus.
Mit diesem neuen Test können zwar die aktuell herrschenden Engpässe in der Diagnostik nicht vollständig behoben, jedoch deutlich abgemildert werden.
Roche griff auf eine Technik zurück, die dem Unternehmen sehr gut bekannt ist. Denn Roche ist bereits Marktführer bei Tests mit großen Hochleistungsgeräten zur Erkennung von Infektionen wie HIV. Genau diese Hochleistungsgeräte konnten die Mitarbeiter von Roche umstellen, um Tests für das Coronavirus durchzuführen.
Die FDA gab die Freigabe des Tests im Rahmen einer Autorisierung unter Notfallbedingungen. Durch die in den USA verwendeten Daten konnte Roche eine Selbstzertifizierung in Europa durchführen. In der Folge könnten nun nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden von Roche, Severin Schwan, die neuen Schnelltests auf allen rund 800 installierten Großanlagen in Amerika, Europa und Asien durchgeführt werden. Dazu sagte Severin Schwan: „Das führt zu einem Quantensprung in der Diagnosegeschwindigkeit.“
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