Foodora geht an die Börse
Autor: Ralf Schmitt
Datum: 08.06.2017
Einer der größten Börsengänge des Jahres
Der Lieferdienst Foodora ist Tochterunternehmen der Firma Delivery Hero, die wiederum zum Startup Rocket Internet gehört. Dieses kündigte gestern den Börsengang von Delivery Hero an, bei dem auch Foodora vertreten sein wird. Die Finanzbranche erwartet einen Umsatz von bis zu einer Milliarde Euro, was einen der größten Technologie-Börsengänge des Jahres bedeuten würde.
Delivery Hero hat sich das Ziel gesetzt, 450 Millionen Euro zu verdienen. Neben der Ausgabe neuer Aktien sollen von Altaktionären weitere Papiere des Großaktionärs Rocket verkauft werden. Abhängig von den am Markt angebotenen Anteilsscheinen von Rocket ist die Milliarde realisierbar. Laut Auskunft eines Insiders wird Delivery Hero auf einen Wert von 3,5 Millionen bis 3,8 Milliarden Euro eingestuft. Nachdem die Deutsche Bank das Mandat angab, sind nun die Investmentbanken JP Morgan, Goldman Sachs und Citi für die Führungsrolle bestimmt.
Besonders der Investor Rocket Internet würde von einem erfolgreichen Börsengang profitieren, da dieser rund 35 Prozent der Anteile besitzt. Außerdem hält der südafrikanische Technologie- und Infrastruktur-Investor Naspers zehn Prozent.
Über das Gesamtvolumen des Börsengangs wurde noch keine Angabe gemacht. „Der Gang an die Börse wird uns ermöglichen, das Unternehmen weiterzuentwickeln und uns zusätzliches Kapital verschaffen, um unsere Führungsposition im Markt für Essensbestellung und -lieferung weiter auszubauen“, so Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg. Laut Ösberg will der Konzern mit den Erlös ins Geschäft investieren. So sollen Schulden ausgeglichen und der Kaufpreis für die Ende Mai angekündigte Übernahme des Essens-Lieferdiensts Carriage aus Kuwait bezahlt werden. Außerdem werden weitere Zukäufe in Betracht gezogen.
Trotz ausreichender Konkurrenz konnte der bereinigte operative Verlust im Vorjahr von 175 auf 116 Millionen Euro verringert werden. Laut Östberg rückt die Gewinnschwelle immer näher. Bereits 2016 wuchs der bereinigte Umsatz um 71 Prozent auf 347 Millionen Euro an.
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