KaDeWe Group stellt Insolvenzantrag

Autor: Marcus Schilling
Datum: 31.01.2024

Keine wirtschaftlich nachhaltige Betriebsführung mehr möglich

Die KaDeWe Group, an der die Sigma Gruppe des österreichischen Investors René Benko 49,9 Prozent der Anteile hält und die thailändische Central-Group 51,1 Prozent, hat einen Insolvenzantrag am Amtsgereicht Charlottenburg eingereicht. Davon betroffen sind die Kaufhäuser KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München. Laut den Informationen befinden sich die Immobilien der Kaufhäuser im Besitz der Sigma Gruppe.

Den Angaben zufolge sei der zuständige Sachwalter der Rechtsanwalt Christian Graff Brockdorff.

Zu hohe Mieten

Der Antrag wurde gestellt, da die Mieten für die Immobilien der Warenhäuser in einem solchen Ausmaß steigen, das eine wirtschaftlich nachhaltige Betriebsführung nahezu unmöglich macht, so Brockdorff.

Geschäftsführer der KaDeWe Group Michael Peterseim betont: „Alle Häuser verzeichnen auch in volkswirtschaftlich schwierigen Zeiten hohe Umsätze.“ Dennoch seien die Mieten für eine rentable Zukunft zu hoch.

Insolvenz der Signa-Holding

Im November 2023 meldeten die Signa-Holding und ihre beiden größten Tochtergesellschaften ebenfalls Insolvenz an. Die Kette Galeria Karstadt Kaufhof, die bereits mehrfach zahlungsunfähig war, war ebenfalls betroffen. Auslöser dafür waren hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausinterne Probleme.

Insolvenz für Neuanfang

Eine Insolvenz sei nicht verbindlich ein Zeichen für das Ende eines Unternehmens, erklärt Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands.

„Es ist einfach eine Möglichkeit, sich zu befreien“, erläutert Busch-Petersen. „Das Bemühen, sich aus alten Vertragsbeziehungen, die toxisch sind, zu lösen.“

Am Wochenende äußerte sich Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) optimistisch. Sie sagte, dass Gespräche auf verschiedenen Ebenen stattfinden und der Senat sich dort einbringen werde, wo es möglich ist.