Picnic kommt nach Deutschland
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 20.03.2018
Online-Lebensmittelhändler aus den Niederlanden nun auch bei uns
In Zukunft kann auch Deutschland von dem niederländischen Online-Lebensmitteldienst Picnic profitieren. Bereits seit Oktober wird das Konzept des Unternehmens in Kaarst und Neuss (NRW) getestet. Mitte April soll es laut Michiel Muller, Gründer Picnic, richtig losgehen. Dieses Jahr sollen nun drei bis fünf weitere Städte in Nordrhein-Westfalen hinzukommen. Im Jahr darauf sollen es 20 bis 30 weitere Städte werden, die mit der frischen Ware beliefert werden.
Vor zweieinhalb Jahren wurde das Unternehmen in einer niederländischen Stadt gegründet. Heute beliefert das Unternehmen rund 100.000 Kunden in Leiden, Den Haag, seit März Amsterdam und 34 weitere Städte. Umsatztechnisch liegt das Unternehmen bei 100 Millionen Euro, wobei die Gründer für das Jahr 2018 einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro erreichen wollen. Das Versprechen des Unternehmens lautet: Frische Ware zum besten Preis ohne lange Wartezeiten.
Bisher wird in Deutschland nur etwa 1 Prozent der Lebensmittel online bestellt, so die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Auch Kaufland hatte das Konzept der Online-Lebensmittel für sich entdeckt, stellte aber Dezember 2017 den Online-Lieferservice ein und entließ die rund 300 Angestellten in diesem Bereich aus Berlin. Grund für das Ende des Services seien zu hohe Kosten gewesen. Kaufland verlangte für den Lieferservice einen Mindestbestellwert von 40 Euro pro Auftrag.
Im September 2017 kündigte auch Amazon Fresh an, neben Berlin und Potsdam auch nach Hamburg zu expandieren. Dieser Service von Amazon wird für zusätzliche 9,99 Euro monatlich für Amazon-Prime Mitglieder angeboten. Amazon ist sich nun bewusst, dass niemand einen weiteren Supermarkt benötigt und möchte sich etwas Neues einfallen lassen, was Kunden spannend finden.
Picnic sei optimistisch für den deutschen Markt: „Bisher entwickelt sich alles genau nach Plan. Vielleicht sind Holländer und Deutsche sich ähnlicher als sie denken“, so Muller gegenüber der FAZ.
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