Schott widerstandsfähig in Corona-Krise

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 28.01.2021

Glashersteller plant Investitionen auf Rekordniveau

Der Glashersteller Schott konnte im Geschäftsjahr 2019/2020 (Stichtag 30. September) den Umsatz verglichen zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf rund 2,24 Milliarden Euro steigern. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurden 288 Millionen Euro erzielt – 5 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2018/2019.

Die Geschäftszahlen kommentierte der Vorstandsvorsitzende Frank Heinricht wie folgt: „Auch in momentan schwierigen Zeiten haben wir Kurs gehalten. Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sind wir daher sehr zufrieden.“ Er verweist dabei auf die Vorarbeit der letzten Jahre. So seien viele Innovationen auf den Markt gebracht und ein stringentes Portfolio-Management betrieben worden.

In seiner Pressemitteilung nennt das Mainzer Unternehmen eine Eigenkapitalquote von 32 Prozent. Dazu sagte Jens Schulte, Finanzvorstand bei Schott: „In diesen herausfordernden Zeiten sind wir grundsolide aufgestellt.“

Erfolg mit Produkten für die Pharmaindustrie

Wie Schott aufzeigt, lief im letzten Jahr vor allem das Geschäft mit der Pharmaindustrie erfolgreich. Der Glasspezialist weist allerdings auch darauf hin, dass in einigen Teilen des Unternehmensportfolios die Einflüsse der Covid-19-Pandemie deutlich zu spüren waren. Als ein Beispiel hierzu wird in der Pressemeldung das Geschäft mit Spezialglas für die Hausgeräteindustrie genannt. Dort war die Nachfrage zu Beginn der Pandemie zunächst zurückgegangen; gegen Jahresende erholte sich dieses Segment dann wieder.

Eine besondere Bedeutung hat der Bereich der Verpackungen für Impfstoffe. So stellt Schott derzeit jedes Jahr 11 Milliarden Pharmaverpackungen für Impfstoffe und Flüssigmedikamente her.

In der aktuellen Corona-Pandemie scheinen die Produkte von Schott ebenfalls sehr gefragt zu sein. So nutzen laut Schott drei von vier Pharmaunternehmen, die einen Covid-19 Impfstoff herstellen oder noch erforschen, Fläschchen des Mainzer Glasherstellers. Dazu steht in der Pressemitteilung: „Bis Ende 2021 wird das Unternehmen genügend Fläschchen für zwei Milliarden Impfdosen ausgeliefert haben.“

Weitere seiner Produkte, die nach Ansicht von Schott einen Betrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten, seien beschichtete Glassubstrate für Corona-Tests und Lichtleiter für Endoskope. Mit Hilfe dieser Lichtleiter sollen Ärzte beim Intubieren besser sehen können.

Hohe Investitionen geplant

Schott hat im aktuellen Geschäftsjahr vor, 350 Millionen Euro zu investieren. Das sei nach Unternehmensaussage die höchste Summe der Firmengeschichte. Das Unternehmen betont, dass die Investitionsstrategie sich konsequent an den Markterwartungen ausrichte. Diesbezüglich rechnet das Unternehmen mit positiven Impulsen in folgenden Bereichen: Pharmaverpackungen, Diagnostikbereich, Cover- und Dünngläser für Smartphones und Consumer Electronics.