Studie zu Transparenz von Lieferketten
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 24.04.2017
Fehlende Transparenz bei einigen Modefirmen
Am Donnerstag wurde von der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ eine Studie zur Transparenz von Lieferketten im Bereich Mode veröffentlicht. Im Rahmen der Studie wurden 72 Firmen der Textil- und Schuhbranche befragt und genauer untersucht.
Positiv fielen die Unternehmen Adidas, Puma, Aldi, Lidl, Tchibo und Benetton auf. Trotzdem gibt es laut Michael Büttner, Sprecher von „Human Rights Watch“ in Berlin, immer noch einige schwarze Schafe: „Es sind immer noch nicht genug Textilfirmen bereit, offenzulegen, mit welchen Subunternehmen sie zusammenarbeiten und wo sie ihre Textilien herstellen lassen“.
Vor vier Jahren, am 24. April 2013, stürzte das Rana-Plaza-Hochhaus in Bangladesch ein. Bei dem Vorfall starben mehr als 1100 Beschäftigte von Textilfirmen, mehr als 2000 wurden verletzt. Das Unglück hätte verhindert werden können, jedoch wurde die Produktion trotz bekannter Baumängel fortgesetzt. Dies ist kein Einzelfall. Schon 2012 starben mehr als 350 Menschen bei Fabrikbränden in Pakistan und Bangladesch. Die Fabriken belieferten auch den internationalen Markt.
Seit den Tragödien wurde die umfassende Offenlegung von Lieferketten durch Menschenrechtler, Gewerkschafter und Politiker gefordert. Dies sei die einzige Möglichkeit in Dritte-Welt-Ländern Arbeitsbedingungen, Bausicherheit Gesundheits- und Umweltstandards von unabhängiger Seite zu kontrollieren und so die Arbeiter zu beschützen.
Nun möchten „Human Rights Watch“, die „Clean Clothes Campaign“, der Internationale Gewerkschaftsbund und weitere Gruppierungen die Bekanntmachung der Zulieferfirmen mit Namen und Adresse, Zahl der Beschäftigten und Art der hergestellten Produkte durchsetzen.
Auch das Unternehmen Esprit spricht sich für die Transparenz der Lieferketten aus. In der Studie „Follow the Thread“ gab das Unternehmen folgendes Statement ab „Diese Informationen preiszugeben, ist für viele Firmen nicht angenehm, aber es ist an der Zeit, es zu tun.“
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