Thyssenkrupp Steel startet Dekarbonisierungsprojekt „tkH2Steel“

Autor: Than Duy Tran
Datum: 01.08.2023

Investitionen in Höhe von 2 Milliarden Euro

Die thyssenkrupp Steel gibt bekannt, für sein Dekarbonisierungsprojekt „tkH2Steel“ eine Förderung in Höhe von ungefähr zwei Milliarden Euro von dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu erhalten. Des Weiteren beteilige sich das Land Nordrhein-Westfalen an der Gesamtförderung und stellt bis zu 700 Millionen Euro bereit.

Mit der finanziellen Unterstützung sei das Unternehmen nun in der Lage, sein Dekarbonisierungsprojekt zu starten. Die Förderung konzentriere sich insbesondere auf innovative Anlagentechnik, sowie den frühen Verzicht auf den Einsatz von Erdgas. So soll es zu einer schnellen CO2-Einsparung kommen. Laut Unternehmensangaben werde „tkH2Steel“ dadurch europaweit zu einem Triebwerk in der Wasserstoffwirtschaft.
Thyssenkrupp habe bereits Eigeninvestitionen in Höhe von etwa einer Milliarde Euro für das Projekt getätigt.

Innovative Anlagenkombination

Das wesentliche Konzept von „tkH2Steel“ besteht darin, eine innovative Anlagenkombination in das größte Hüttenwerk Europas zu integrieren. Wie thyssenkrupp Steel berichtet, ist die 100-prozentig wasserstofffähige Direktreduktionsanlage weltweit die erste ihrer Art. Die Anlage ist mit zwei Einschmelzern ausgestattet und besitzt eine Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen pro Jahr, woraus 2,3 Millionen Tonnen Roheisen produziert werden sollen.

Das Projekt gewährleistet zudem die Herstellung notwendiger Spezialwerkstoffe, welche für den Erfolg der Energie- und Mobilitätswende entscheidend sind.

Das Konzept erlaube die Aufrechterhaltung aller nachfolgenden Prozessschritte ab dem Stahlwerk und soll somit eine unverändert hohe Produktqualität für CO2-reduzierten Stahl sichern. Die Kunden sollen weiterhin Zugang zu dem vollständigen Produktionsportfolio in der üblichen Premiumqualität haben.

Unverzichtbar beim Erreichen der Klimaziele

Die Direktreduktionsanlage spielt für das Unternehmen eine unverzichtbare Rolle bei der Erreichung der Klimaziele sowie bei der Sicherung der wirtschaftlichen Resilienz des Industriestandorts Deutschland. Die Anlage erziele eine jährliche Einsparung von bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 und trägt so maßgeblich zur CO2-Reduktion bei.

Die Anlage soll planmäßig ab Ende 2026 in Betrieb genommen werden und ab 2029 mit etwa 143.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr betrieben werden.