Würth strebt Großprojekt auf zwölf Hektar großen Grundstück an

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 21.06.2017

Neues Logistikzentrum sichert Verbesserung der Servicequalität

Die Würth-Gruppe ist eine weltweit operierende, vornehmlich im Großhandel mit Produkten der Befestigungs- und Montagetechnik tätige Unternehmensgruppe. Sie entstammt der Adolf Würth GmbH & Co. KG mit Sitz in Künzelsau. Das Unternehmen plant jetzt ein neues Großprojekt: Der Hohenloher Handelskonzern plant die Entstehung eines weiteren Logistikzentrum auf einem knapp zwölf Hektar großen Grundstück direkt an der Autobahnausfahrt Kupferzell an der A6. Bis Ende Herbst 2019 soll das Zentrum für mehr als 60 Millionen Euro einschließlich Grundstückkosten fertig gestellt werden.

Der wichtigste Faktor des Projektes ist dieses Mal vor allem die Verbesserung der Servicequalität, die neben der Produktqualität und dem Preis für die Branche immer wichtiger wird. Um Verbesserungen erreichen zu können, sollen mehrere Außenlager, die aktuell im Umkreis von etwa 80 Kilometer um Künzelsau angesiedelt sind, auf 46300 Quadratmetern zusammengefasst werden. Mit dem neuen Lager möchten Norbert Heckmann, der Chef der Gaisbacher Adolf Würth GmbH & Co. KG, und sein Geschäftsführer Thomas Wahl das Unternehmen beim Schritt in Richtung Kundennähe unterstützen. „Würth hat in der Logistik immer wieder neue Standards gesetzt“, sagt Heckmann. „Das werden wir wieder tun.“

Die Vorzüge des neuen Logistikzentrums sind vor allem die enorme Zeiteinsparung. Die Pakete können schneller zum Kunden geschickt werden. Vor allem bei den größeren Kunden ist es wichtig, die Bestellungen möglichst kompakt anzuliefern. Bisher müssen einzelne Teile dafür aus weit entfernten Außenlägern nach Gaisbach gebracht werden, was den Versand enorm verzögert. Es geht also nicht darum, die Kosten zu optimieren, sondern Kundenerwartungen zu übertreffen.“

Thomas Wahl, der Geschäftsführer, der vor einigen Jahren von Kaufland zu Würth wechselte, verdeutlicht: „Neben Vertrieb ist auch die Logistik eine Kernkompetenz von Würth.“ Würth-eigene Fahrzeuge bringen jetzt schon teilweise die Pakete zu den regionalen Verteilzentren der Paketdienste DPD und GLS, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet, um Zeit zu sparen. Ein weiterer Faktor, der durch den Neubau optimiert werden soll, ist die Baustellenlogistik, die für Würth eine wichtige Rolle spielt: Auf Großbaustellen liefern akkreditierte Würth-Mitarbeiter die Sendungen an die Handwerker aus. Für den normalen Paketdienst sind solche Sonderaufgaben nur schwer erfüllbar. Heckmann erklärt: „ Um einen solchen Service wirtschaftlich anbieten zu können, muss die Ware so verfügbar sein, dass die Würth-Fahrer keine unnötigen Fahrten machen müssen.“ Eine möglichst punktgenaue Belieferung wird auch dadurch wichtig, dass ein zunehmender Anteil der Würth-Kunden gar kein eigenes Lager und keine Werkstatt mehr unterhält. „Da ist der weiße Sprinter die Firmenadresse“, erklärt Norbert Heckmann – keineswegs seien das nur kleine Ein-Mann-Betriebe. „Unsere Kundenlandschaft wird heterogener.“