EMI steigt im April auf 66,2 Punkte

Autor: Thomas Wandler
Datum: 10.05.2021

Starker Wachstumskurs im Verarbeitenden Gewerbe

Der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) steigt auf 66,2 Punkte im April. Besonders das starke Wachstum des Verarbeitenden Gewerbes trägt positiv zum Ergebnis bei.

In der Produktion und bei den Auftragseingängen nahm die Zuwachsrate zwar ein wenig ab, allerdings blieben die Werte ungefähr auf dem Rekordhoch im März. Der Personalaufbau wurde durch die höhere Auslastung der Kapazitäten und den positiven Geschäftsausblick gestärkt. Jedoch hemmen die Störungen innerhalb der Lieferketten den Produktionsprozess und sorgen für Stillstände. Dies ist auch der Grund für höhere Einkaufs- und Verkaufspreise.

China und die USA stärken Weltwirtschaft

Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen betont: „Es brummt in der deutschen Industrie“. Trotz Lockdown ist der Nach-Corona-Boom im vollen Gange. Besonders China und die USA stärken die Weltwirtschaft zusätzlich. Traud erklärt dazu: „Mehr und mehr wird deutlich, dass Preissteigerungen kein vorübergehendes Phänomen sein werden. Spannend wird es jetzt, ob die Notenbanken gegensteuern, oder ihr Augenmerk auf günstige Finanzierungsbedingungen richten. Ich vermute eher das zweite.“

Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank erklärt: „Grundsätzlich steht die Konjunktur-Ampel auf Grün. Die Industrie dürfte sich weiter berappeln“. Besonders die Öffnungsperspektiven werfen ein gutes Licht auf die Dienstleister.

Rohstoffmangel und höhere Rohstoffpreise

Dr. Heinz-Jürgen Büchner, Managing Director Industrials, Automotive & Services der IKB Deutsche Industriebank AG appelliert: „Die schlechte Versorgungslage bei einigen Industrierohstoffen hält an. Das von der US-Regierung Biden in den Vereinigten Staaten angekündigte Infrastrukturprogramm dürfte gemeinsam mit den europäischen Konjunkturprogrammen die Rohstoffnachfrage weiter erhöhen. So verteuerten sich im April etwa Warmbreitband und verzinkte Bleche im Durchschnitt um 16 Prozent. Bei Kupfer testen die Börsen die Marke von 10.000 US-Dollar je Tonne. Eine richtige Entspannung sieht die IKB erst nach einem vollen Hochfahren der Produktion, das etwa in der europäischen Stahlindustrie noch nicht ganz erreicht ist.“