Studie über Erfolg von Suchmaschinen

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 16.10.2018

Hat das Ende von Google begonnen?

Google ist mit einem Marktanteil von 92,1 Prozent mit Abstand die größte Suchmaschine der Welt. Insbesondere in Europa und Deutschland liegt Google bei den Suchmaschinen auf Platz eins. Die Gründer hatten das Ziel, das digitale Universum zu ordnen und den Zugang für alle zu ermöglichen.

Mittlerweile haben viele Konkurrenten den Markt betreten, deshalb denken Experten, Google habe seinen Höhepunkt erreicht. „Die Art, wie Menschen im Internet Informationen aufspüren, ändert sich gerade radikal“, so LoCascio, Gründer der Firma LivePerson, die Chat-Roboter programmiert, gegenüber der „Welt”.

Die kalifornische Analysefirma Jumpshop führte diesbezüglich eine Studie durch und das Ergebnis zeigt, dass Konsumenten, die ein Produkt über das Internet erwerben wollen, eher Amazon ansteuern, anstatt es über Google zu suchen. Demnach finden laut der „Welt“ 54% der Produktsuchen über Amazon statt und nur 46 Prozent über Google. Vor drei Jahren sei dies noch umgekehrt gewesen. Weiterhin lesen viele Verbraucher Nachrichten nicht mehr bevorzugt auf Google News, sondern bei Facebook oder auf der Seite der Nachrichtendienste.

Google aufgrund von Chat Robotern nicht notwendig

Weiterhin können Nutzer Informationen, anstatt sie via Google zu suchen, direkt auf den Internetseiten über einen Chat mit Robotern erhalten. Dadurch können die Verbraucher mit den Firmen in Kontakt treten, ohne eine andere Seite öffnen zu müssen. Durch einen Algorithmus wird ein Pop-up-Fenster angezeigt, wodurch Nutzer schnell und einfach Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen gewinnen können.

Für die Internetnutzer wird es immer einfacher, Informationen auf einer Website zu suchen, ohne Google nutzen oder FAQs studieren zu müssen. Daher ist LoCascio der Meinung, dass die klassischen Websites aussterben werden. „Und wenn die Webseite stirbt, dann womöglich auch Google“, sagt der Erfinder von Chat-Robotern im Gespräch mit der „Welt“.

Auch US-Datenexperte Vincent Granville ist derselben Meinung: „Viele Menschen klagen, die Firma kontrolliere unser Leben. Tatsächlich aber nimmt ihr Einfluss ab.“ Dass immer mehr Internetnutzer Informationen aus verschiedenen Quellen beziehen, schadet Google.

Zudem machte Google in letzter Zeit mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Es wurde bekannt, dass das Online-Netzwerk Google+ ein Datenleck über Jahre hatte. So erlangten App-Entwickler Zugriff auf private Nutzerinformationen wie Namen und Mail-Adresse. Die Panne soll erst im Frühjahr 2018 von Google entdeckt und behoben worden sein. Die Öffentlichkeit wurde kurz danach darüber informiert.