Preise bei VW könnten steigen

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 24.01.2019

E-Autos deutlich teurer als herkömmliche Modelle

Elektroautos nehmen immer mehr Einzug auf den Markt, jedoch ist die Anzahl der guten, frei erhältlichen und günstigen Modelle sehr begrenzt. Auch die E-Modelle von Volkswagen sollen deutlich teurer als die herkömmlichen Fahrzeuge des Autoherstellers sein.

2018 war der Golf das meistgekaufte Auto in Deutschland. Eine Alternative mit E-Motor, die sich in dem Preissegment befindet, gibt es nicht. Der VW e-Golf ist in der Basisversion rund 15.000 Euro teurer als das normale Modell und ist nicht das beste Elektroauto.

Auch die I.D. Serie von VW soll teuer werden: Das Modell soll ab 30.000 Euro aufwärts kosten. VW-Aufsichtsratsvorsitzender Hans Dieter Pötsch berichtet in einem Interview, dass derartige Preise Normalität werden könnten.

Ende der Einsteigermodelle möglich

Ein Einstiegfahrzeug sei „in diesem Zusammenhang aber ohne Zweifel schwierig“. Die heutigen Preise seien mit Elektroautos nicht zu erreichen, so Pötsch. Weiterhin werde es Thema sein, ob einkommensschwache Menschen sich in Zukunft ein eigenes Auto leisten können.

Nicht nur die Entwicklung des Marktes verstärkt dies, sondern auch der Vorsatz der EU, bis 2030 den CO2-Ausstoß um 37,5 Prozent zu reduzieren. Geht man von dem heutigen Stand aus, ist dies auch mit einem guten Verbrennungsmotor nicht zu erreichen.

Um die Werte in Brüssel in einem Jahrzehnt zu erreichen, müssten rund 40 Prozent auf ein Elektroauto umsteigen. Dieses Ziel verfolgt VW auch in seiner eigenen Flotte und bis 2030 sollte rund die Hälfte aus Elektroautos bestehen. Jedoch müssen laut Pötsch die Kunden mitziehen, was mit einem Einstiegspreis von 30.000 Euro eher unwahrscheinlich ist.

Konzernwandel zur Software

In einem Gespräch mit der „Welt am Sonntag“ sagte Pötsch, dass der Wandel zum Softwarekonzern begonnen habe und man Fortschritte mache. Dinge wie autonomes Fahren seien in den nächsten Jahren relevant, hierzu möchte man bereits 2019 einige Innovationen vorstellen. Hierzu arbeite Volkswagen unter anderem mit Microsoft zusammen, die Entwicklung der Software solle aber „in eigenen Händen“ bleiben.

Weiterhin sei ein Kompetenzzentrum in Salzgitter gemeinsam mit QuantumScape für den wichtigen Bereich „Batteriezellen“ zuständig. Dort werde an der „nächsten Generation von Batteriezellen“ gearbeitet. Einer gemeinsamen Batteriefertigung des europäischen Konsortiums stehe man kritisch gegenüber: „Bei dem Thema sind unsere eigenen Überlegungen und Aktivitäten schon weit gediehen. Dennoch sind wir für die Idee grundsätzlich offen. Wir müssen abwägen, ob eine Beteiligung für uns vorteilhaft ist.“