Projekt „enerPort II“ der Duisburger Hafen AG

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 03.01.2022

Europas erstes klimaneutrales Containerterminal entsteht im Duisburger Binnenhafen

Im Duisburger Binnenhafen entsteht das erste klimaneutrale Containerterminal Europas. Darüber berichtete schon vor Weihnachten das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Das Institut und die Duisburger Hafen AG (Duisport) sind bei diesem Projekt Partner. Gemeinsam mit Cosco Shipping Logistics, Hupac SA und der HTS Group wird das trimodale Duisburg Gateway Terminal (DGT) errichtet.

Zuvor gab es schon das Projekt „enerPort I“. Bei diesem stand folgende Forschungsfrage im Mittelpunkt: „Wie können Binnenhäfen bei der energetischen Transformation unterstützt werden?“

Nachhaltiges Energiesystem

Bei dem Folgeprojekt „enerPort II“ geht es jetzt laut dem Fraunhofer-Institut um die Umsetzung. So sollen bei der Gestaltung eines neuen Containerterminals im Duisburger Hafen Technologien ausgewählt und passende Modelle entwickelt werden. Dabei ist geplant, auf der ehemaligen Kohleinsel ein nachhaltiges Energiesystem zu installieren. Dieses soll erneuerbare Energien, Energiespeicher und Verbraucher koppeln. Ebenso kann es benachbarte Quartiere versorgen, erläutert das Fraunhofer-Institut.

Binnenhäfen: Stadtquartiere mit eigenen energetischen Anforderungen

Wie die Leiterin der Abteilung Elektrochemische Energiespeicher am Fraunhofer UMSICHT, Anna Grevé, erklärt, sind Binnenhäfen besondere Stadtquartiere mit eigenen energetischen Anforderungen. Diesen Umstand haben die Projektpartner laut der Pressemitteilung bei den Vorarbeiten besonders beachtet.

Beim Projekt „enerPort I“ entwickelten die Forscher technologieoffene und übertragbare Gesamtkonzepte zur Energienutzung und -versorgung von Binnenhäfen. Diese Konzepte folgen laut dem Fraunhofer-Institut einem cross-industriellen Ansatz zur Sektorenkopplung der Energiewirtschaft mit Produktion, Logistik, urbanem Raum und Mobilität, um übergreifend Synergien zu schaffen und die Potentiale der Standorte voll auszuschöpfen.

Von der Theorie in die Praxis

Dieses Know-how komme bei „enerPort II“ in die Anwendung, betont das Fraunhofer UMSICHT. Wie das Institut weiter erklärt, sollen an dem neu geplanten Containerterminal DGT des Duisburger Hafens die erarbeiteten Grundlagen in Form eines modular angelegten und systemisch ausgerichteten Pilotprojekts umgesetzt und getestet werden.

Zusammenfassend sagt Alexander Garbar, Manager Sustainability und stellvertretender Leiter der Unternehmensentwicklung bei Duisport: „Konkret werden wir ein nachhaltiges, wasserstoffnutzendes Energiekonzept umsetzen, das einen hohen Autarkiegrad anstrebt.“

Des Weiteren erklärt Duisport-CEO Markus Bangen: „Im Duisburg Gateway Terminal werden wir nicht nur hochmodern, digital und effizient arbeiten, sondern auch zu 100 Prozent klimaneutral.“ Es sei das größte Entwicklungsprojekt seit „logportI“ vor 22 Jahren und zeige wie die Logistik und Energieversorgung von morgen aussieht.