2019: Das Jahr der Fehleinschätzungen

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 20.02.2020

10 von 12 Autobauer mussten Prognosen korrigieren

Jedes Jahr schätzen deutsche Aktiengesellschaften ihre kommenden Erlöse und Gewinne für das folgende Jahr. Im Jahr 2019 lagen diese Schätzungen oftmals daneben. Man kann einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY entnehmen, dass im vergangenem Jahr 171 Gewinn- oder Umsatzwarnungen von insgesamt 306 gelisteten Unternehmen veröffentlicht wurden. 171 Unternehmen haben ihre selbst gesetzten Ziele verfehlt.

Somit wurde das Ergebnis vom Vorjahr um 25% übertroffen, was einen neuen Rekord bedeutet. Insgesamt wurde der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 37 Prozent gesenkt. Allerdings waren auch 125 Aktiengesellschaften dabei, die ihre Ziele sogar übertroffen haben. Für Beteiligte bedeutet dies im Schnitt einen 18 Prozent höheren Ebit. Diese wurden dann am Veröffentlichungstag an den Börsen um einen durchschnittlichen Aufschlag von vier Prozent belohnt. Wobei diejenigen, die schlechtere Ergebnisse lieferten einen durchschnittlichen Kurs-Abschlag von sieben Prozent erhielten. Auch eine Woche darauf hielten diese Werte an.

Wie es schon von einem Großteil vermutetet wurde, war besonders die Autoindustrie von den Fehleinschätzungen betroffen. Insgesamt zehn von zwölf Unternehmen mussten ihre Werte nach unten korrigieren. EY-Partner Marc Förstemann erklärt: „Die weltweite Autokonjunktur entwickelt sich schwach, die technologischen Herausforderungen sind enorm.“