Amerika erfasst 3,3 Millionen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 30.03.2020

Konjunkturpaket von zwei Billionen Dollar soll unterstützen

Auch der US-amerikanische Arbeitsmarkt wird mit den Auswirkungen des Coronavirus konfrontiert. Am Donnerstag gab das US-Arbeitsministerium bekannt, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe innerhalb einer Woche von 282.000 auf ca. 3,3 Millionen anstieg. Der bisherige Rekord wurde im Jahr 1982 mit 695.000 Erstanträgen festgehalten. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten rechneten zuvor mit einer Gesamtsumme über einer Million Erstanträge. Andere Experten hingegen prognostizierten eine weitaus höhere Summe.

Am Wochenende gab New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo bekannt, dass die Internetseite für Anträge wegen zu hoher Besucherzahlen regelmäßig abgestürzt sei. In der Vergangenheit hatte der Staat bisher noch nie eine so hohe Vielzahl an Anträgen registriert. Als sich das Virus in der Vorwoche begann in den USA auszubreiten, stieg die Zahl der Erstanträge bereits um 70.000 auf insgesamt 281.000.

Vier Monate Urlaub für Arbeitnehmer

Das öffentliche Leben wurde in den USA fast komplett reduziert. Die Hälfte der insgesamt 330 Millionen Einwohner Amerikas sind von einer Ausgangssperre betroffen. Ähnlich wie in unserer Situation mussten viele Geschäfte schließen, Hotels und Restaurants haben keine Kunden mehr und in mehrere Produktionsstätten wurde der Betrieb eingestellt. Im Gegensatz zu Deutschland, können in den USA schneller Kündigungen ausgesprochen werden, was die Anträge für Arbeitslosenhilfe rasant steigen lässt. Es stehen ebenfalls keine Alternativen zu Verfügung, wie etwa das deutsche Kurzarbeitergeld, was in Krisenzeiten den Arbeitsmarkt erleichtern kann.

Durch ein Konjunkturpaket – welches zwei Billionen Dollar umfasst – bezweckt der US-Kongress die Arbeitslosenhilfe zu stärken. Zusätzlich besteht für Arbeitgeber die Möglichkeit ihre Mitarbeiter bis zu vier Monate Urlaub zu gewähren – in der Zwischenzeit bezahlt der Staat die Löhne. Bisher sind die Folgen für Amerika noch nicht absehbar. Diverse Analysten verweisen auf einen möglichen gravierenden Einbruch der Wirtschaft im zweiten Quartal hin – zusätzlich wird vor einer Rezession für das gesamte Jahr gewarnt.

In den vergangenen Jahren hielt die USA an einem Erfolgserlebnis fest – 113 Monate in Folge wurde der amerikanische Arbeitsmarkt stets ausgeweitet. Im Februar lag die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent. In der Zwischenzeit stieg die Zahl der Beschäftigten um 22 Millionen an. Das Wall Street Journal erfasste vergleichbare Rekordworte für nur höchstens 50 aufeinander folgende Monate.

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