Baustoffe erheblich teurer

Autor: Thomas Wandler
Datum: 07.07.2021

Gesteigerte Nachfrage und Lieferengpässe bei Rohstoffen

Die Erzeugerpreise für Baustoffe wie Holz, Stahl oder Dämmmaterialien sind in letzter Zeit deutlich gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.

Um 83,3 Prozent verteuerte sich etwa Konstruktionsholz im Mai verglichen zum Vorjahresmonat. Dachlatten kosteten 45,7 Prozent und Bauholz 38,4 Prozent mehr.

Ebenfalls haben die Stahlpreise einen hohen Anteil an den stark erhöhten Baukosten. So war im Mai 2021 für Betonstahl in Stäben 44,3 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresmonat zu zahlen, Betonstahlmatten waren um 30,4 Prozent teurer.

Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte um 7,2 Prozent gestiegen

Zu Erklärung der Situation schreibt das Destatis: „Hauptgründe für die anziehenden Holz- und Stahlpreise dürfte die steigende Nachfrage im In- und Ausland während der Corona-Pandemie sein sowie Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen.“

Zur weiteren Erläuterung erwähnt die Behörde, dass der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte insgesamt im gleichen Zeitraum um 7,2 Prozent gestiegen ist. Dies war laut des Statistischen Bundesamtes der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Oktober 2008 (+7,3 %). Damals hatten sich die Preise vor der Finanz- und Wirtschaftskrise stark erhöht. Hierzu schreibt das Destatis, dass auch die Entwicklung der Holz- und Metallpreise einen großen Einfluss auf die deutliche Preissteigerung des Gesamtindex hatte.

Auswirkungen durch gestiegene Ölpreise

Ebenfalls haben die gestiegenen Erdölpreise preistreibende Auswirkungen auf den Baustellen, wie aus der Pressemitteilung des Destatis hervorgeht. So verteuerte sich beispielsweise Bitumen auf Erdölbasis, das unter anderem zur Abdichtung von Dächern genutzt wird, im Mai 2021 um 63,9 Prozent im Vergleich zum Mai 2020. Die Erzeugerpreise für Dämmplatten aus Kunststoff wie Polystyrol erhöhten sich um 19,9 Prozent.

In seinem Bericht weist das Destatis darauf hin, dass auch die Preise anderer auf dem Bau verwendeter Rohstoffe deutlich gestiegen sind. Beispielsweise lagen die Erzeugerpreise für Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen im Mai 2021 um 37,7 Prozent höher als im Mai 2020. Insgesamt dürfte das laut des Statistischen Bundesamtes Folgen für Bauprojekte haben.